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Abfallwirtschaft
Treiber der Klimakrise oder des Klimaschutzes

Die Akteure der Abfallbranche sind sich bewusst, dass ihre Leistungen positive Beiträge zum Klimaschutz liefern. Eine stringente Strategie allerdings, wie der Klimawandel am besten zu bekämpfen wäre, ist nicht vorhanden, obwohl die aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Deutschland nach dem Deponieverbot 2005 abgeleitet werden könnte. Die Erfolge der thermischen Verwertung, durch die das Deponieverbot erst realisiert werden konnte, werden übersehen. Eine in Ländern ohne Deponierung (unbehandelter Abfälle) nachvollziehbare Fokussierung auf Vermeidung und Recycling, wird von der EU zur Maxime ihrer Kommunikation in der gesamten EU erhoben. Durch eine gezielte Strategie könnten sehr schnell hohe CO2 Reduzierungen erreicht werden. Dazu müssten in allen Länder, Projektförderungen gezielt darauf abgestellt werden, dass sie auf das Schließen von Deponien hinwirken. Projekte mit hohen Potentialen zur Reduzierung von Treibhausgasen müssen priorisiert werden. Da dies in das Selbstverständnis der einzelnen Länder eingreift und wohl zurückgewiesen werden würde, ist von der EU keine deutliche Ausrichtung auf eine rasche Reduzierung von Treibhausgasen zu erwarten.
In der Folge liegt es in der Verantwortung der Akteure der Abfallbranche, sich dieses Ziels selbst anzunehmen und die aktuelle Situation zu analysieren. Eine transparente Diskussion dieser Situation wird als Gebot der Stunde angemahnt. Dass schon Begriffe wie Kreislaufwirtschaft falsche Signale setzen, sollte erkannt werden.

The actors in the waste sector are aware that their services make positive contributions to climate protection. However, there is no stringent strategy on how best to combat climate change, although this could be derived from the scientific findings from Germany after the 2005 landfill ban. The successes of thermal recycling, which made the landfill ban possible in the first place, are overlooked. A focus on avoidance and recycling, which is understandable in countries without landfill (untreated waste), is made by the EU the maxim of its communication throughout the EU. Through a targeted strategy, high CO2 reductions could be achieved very quickly. To this end, project funding in all countries would have to be specifically geared towards closing landfills. Projects with high potential for reducing greenhouse gases must be prioritised. Since this interferes with the self-image of the individual countries and would probably be rejected, no clear orientation towards a rapid reduction of greenhouse gases can be expected from the EU.
As a consequence, it is the responsibility of the actors in the waste sector to take up this goal themselves and to analyse the current situation. A transparent discussion of this situation is urged as the order of the day. It should be recognised that even terms such as circular economy send the wrong signals.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2022.11.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 11 / 2022
Veröffentlicht: 2022-11-09
Dokument Abfallwirtschaft