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Algorithmischer Handel und Hochfrequenzhandel

Es sollten die Geschehnisse des 06.05.2010 gewesen sein, die im Nachhinein betrachtet der Auslöser dafür waren, dass der Algorithmische Handel im Allgemeinen und der Hochfrequenzhandel im Besonderen in das Interesse der Öffentlichkeit sowie der Regulatoren rückten.
Was war passiert?
An jenem 06.05.2010 kam es in den wichtigsten Indizes der US-Märkte zu dramatischen Kursverfällen und damit einhergehend zur höchsten Volatilität in deren Geschichte. Innerhalb weniger Minuten sank der S&P 500 um fast 6 %, konnte sich aber in den folgenden 30 Minuten wieder erholen. Der Dow Jones Industrial Average verlor zeitweise sogar mehr als 9 % respektive ca. 1.000 Punkte. Das Handelsvolumen an diesem Tag betrug ein Vielfaches des sonst normalen Durchschnitts. Viele Aktien fielen temporär auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Börsenkurses, vereinzelt betrug der Kursrückgang sogar annähernd 99 %.

Dieses Phänomen ist in der Finanzbranche unter dem Begriff „Flash Crash“ bekannt. Hiermit bezeichnet man sehr starke Kurseinbrüche, die nur wenige Minuten andauern und denen meist ähnlich schnelle Erholungen folgen.
Nicht als alleinige Verursacher aber mitverantwortlich für diesen Flash Crash v. 06.05.2010 wurden im Nachhinein der Algorithmische Handel und im Besonderen der Hochfrequenzhandel gemacht.
Damit einhergehend kamen die Rufe nach einer verbesserten Aufsicht über den Algorithmischen Handel sowie den Hochfrequenzhandel auf, um die damit verbundenen Risiken für die Finanzmärkte besser unter Kontrolle zu haben. In den Folgejahren führte dies zu Reformen der entsprechenden Regularien sowohl in den USA als auch in Deutschland und nicht zuletzt mit der MiFID II in ganz Europa.

Seiten 633 - 670

Dokument Algorithmischer Handel und Hochfrequenzhandel