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Begründungserfordernisse bei dienstlichen Beurteilungen

Art. 33 Abs. 2 GG.
§ 21 S. 1 BBG.

1. Gesamturteil und Einzelbewertungen einer dienstlichen Beurteilung müssen nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts in dem Sinne miteinander übereinstimmen, dass sich das Gesamturteil nachvollziehbar und plausibel aus den Einzelbewertungen herleiten lässt.

2. Die rein rechnerische Ermittlung des Gesamturteils nach rechnerischen Gesetzmäßigkeiten ist umgekehrt ohne eine entsprechende Rechtsgrundlage unzulässig. Sie verbietet sich bei dienstlichen Beurteilungen, bei denen die Bildung eines Gesamturteils vorgesehen ist, denn bei der Bildung des Gesamturteils wird die unterschiedliche Bedeutung der Einzelbewertungen durch eine entsprechende Gewichtung berücksichtigt.

3. Ein individuelles Begründungserfordernis für das Gesamturteil rechtfertigt sich aus dessen besonderer Bedeutung als primär maßgebliche Grundlage bei einem späteren Leistungsvergleich in einem an Art. 33 Abs. 2 GG zu messenden Auswahlverfahren. Dies gilt insbesondere bei Bewerbern mit im Wesentlichen gleichem Gesamturteil. Denn hier muss der Dienstherr im Auswahlverfahren die für das Beförderungsamt wesentlichen Einzelaussagen der dienstlichen Beurteilungen weiter vergleichen. (Leits. der Red.)

BVerwG, Urt. v. 17.9.2015 – 2 C 13.14 –

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7857.2016.07.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7857
Ausgabe / Jahr: 7 / 2016
Veröffentlicht: 2016-06-27
Dokument Begründungserfordernisse bei dienstlichen Beurteilungen