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Bilanzierung des direkten Quecksilbereintrags in Oberflächengewässer aus Nasskühltürmen mit Reingaseinleitung

Moderne bestehende und geplante Kohlekraftwerke geben ihr gereinigtes Rauchgas (Reingas) nach der REA über einen Nasskühlturm mit Naturzug in die Umgebung ab. Im Kühlturm herrscht eine übersättigte Atmosphäre, welche lösliche Bestandteile des Reingases wie z. B. Quecksilber (Hg) und seine Verbindungen aufnimmt. Im Mittel existiert 45 % des Hg im Reingas nach der REA als HgCl2, was gut wasserlöslich ist. Aus früheren Beobachtungen an einem Modellkraftwerk ist bekannt, das etwa 1-3 % der Tropfen aus der Kühlturmkrone in das Kühlwasser sedimentieren, welches aus einem Oberflächengewässer entnommen und nach Gebrauch wieder eingeleitet wird. Simulationen mit verschiedenen rechtlich zulässigen Emissionsströmen und unterschiedlichen Tropfenrückströmen zeigen, dass je nach Szenario rechnerisch zwischen 0,09 kg Hg/a und 11,26 kg Hg/a auf diese Weise in das Oberflächengewässer gelangen können. Die Richtlinie 2008/105/EG fordert die Verbesserung der Gewässergüte von Oberflächengewässern unter besonderer Berücksichtigung von "prioritär gefährliche Stoffen" wie das Quecksilber und seine Verbindungen.

Seiten 184 - 190

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2011.04.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 4 / 2011
Veröffentlicht: 2011-11-29
Dokument Bilanzierung des direkten Quecksilbereintrags in Oberflächengewässer aus Nasskühltürmen mit Reingaseinleitung