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Co-Vergärung von Papierschlämmen in mechanisch­ biologischen Abfallbehandlungsanlagen

Im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojekts wurde untersucht, ob die Verwertung von Papierschlämmen aus der Papierindustrie als Co-Substrat in der Vergärungsstufe von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen sinnvoll ist. Dabei lag der Fokus auf der Bewertung unterschiedlicher Schlämme hinsichtlich Vergärbarkeit sowie Schadstoffgehalt. Aufgrund unterschiedlicher Wasser- und Organikanteile wiesen die untersuchten Schlämme mittlere Methanerträge zwischen 25 l N /kg FM und 35 l N /kg FM auf. In den kontinuierlichen Co-Vergärungsversuchen zeigten alle drei Deinkingschlämme und zwei von drei Faserschlämmen eine gute Vergärbarkeit. Ein zur Schimmelbildung neigender Faserschlamm rief eine Hemmung hervor. Der Einsatz von Deinkingschlamm und einem Faserschlamm als Co-Substrat ging mit einer deutlichen Viskositätserhöhung des Prozesswassers einher. Die Gehalte an chlororganischen Verbindungen und Mineralölanteilen lagen in den Deinkingschlämmen am höchsten. Die Schwermetallbelastung war in allen Papierschlämmen gering. Perfluorierte Sulfon- und Carbonsäuren konnten nur in vier Papierschlämmen in sehr geringen Mengen nachgewiesen werden. Der Einsatz der unterschiedlichen Schlämme als Co-Substrat in MBA ist sinnvoll, allerdings sind Aspekte wie z. B. Lagerfähigkeit der Papierschlämme und eine mögliche Anpassung der Prozesswasseraufbereitung zu beachten.

Within the framework of a two-year research project, it was investigated whether the recycling of paper sludges from the paper industry as co-substrate in the fermentation stage of mechanical-biological waste treatment plants makes sense. Different paper sludges were determined with regard to fermentability and pollutant content. Due to different water and organic components, the investigated paper sludges showed average methane yields between 25 l N /kg DM and 35 l N /kg DM. In the continuous co­ fermentation tests, three deinking sludges and two fibre sludges showed good fermentability. A fibrous sludge with a tendency to mould growth caused inhibition. When using deinking sludge and a fibre sludge, their use as co-substrate was accompanied by a significant increase in the viscosity of the process water. The contents of chlororganic compounds and mineral oil were highest in the deinking sludges. The heavy metal load was low in all paper sludges. Perfluorinated sulfonic and carboxylic acids could only be detected in very small quantities in four paper sludges. It makes sense to use the different sludges as co-substrates in MBT, but aspects such as the shelf life of the paper sludges and possible adaptation of the process water treatment must be taken into account.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2019.01.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 1 / 2019
Veröffentlicht: 2019-01-08
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Dokument Co-Vergärung von Papierschlämmen in mechanisch­ biologischen Abfallbehandlungsanlagen