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Das Paradoxe der Ich-Befindlichkeit in der Lyrik Ingeborg Bachmanns

Der Lyrik Ingeborg Bachmanns liegt eine vielschichtige Paradoxie zugrunde, die von einer konfliktgeladenen Beziehung des lyrischen Ichs zur Welt und zu sich selbst zeugt. Dieses Spannungsverhältnis ergibt sich vor allem aus jener Kompromisslosigkeit, die weit über die ästhetischen Bereiche hinaus weist und auch den dichterischen Modus der Individualethik unterordnet. Die Textinterpretationen zeigen, dass nicht einmal die lebensbejahenden Gesten die tragische Ironie in den Paradoxien der Bachmann'schen Lyrik auflösen können. So ist auch die Skepsis der Poesie gegenüber nicht nur auf die philosophische und dichterische Tradition der Sprachkrise zurückzuführen, sondern auch auf eine tiefe Erschütterung, die das Ergebnis der paradoxen Daseinserfahrung und der konsequenten Selbstbefragung ist.

A complex paradox underlies Ingeborg Bachmann's poetry, revealing a conflict-ridden relationship of the poetical ego with the world and with itself. This strained relationship is first and foremost a result of the poet's unwillingness to compromise, which goes far beyond aesthetic considerations and overrides the poetic mode of individual ethics. An interpretation of the text shows that not even life-affirming gestures can disperse the tragic irony in the paradoxes of Bachmann's poetry. Her scepticism towards poetry cannot be attributed solely to the philosophical and poetic tradition of the 'crisis of language', but also to a condition of deep shock, which is the result of a paradoxical experience of existence an an uncompromising questioning of the self.

Seiten 605 - 617

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2004.04.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2004
Veröffentlicht: 2004-10-01
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Dokument Das Paradoxe der Ich-Befindlichkeit in der Lyrik Ingeborg Bachmanns