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Der Zeitgeist als übersteigerte Zeitwahrnehmung. Über den Modernisierungsprozess in der Literatur um 1900

Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Zeitgeist als übersteigerter Zeitwahrnehmung, die vom sensibilisierten nervlichen Rezeptorium ausgeht. Das ist jedoch nur in Zeiten eines kulturellen Vakuums möglich, in denen das Individuum frei von religiösen und ideologischen Bindungen ist. Das Wertevakuum als religiöser Bruch um 1890 ermöglicht dem Zeitgeist einen literarisch-künstlerischen Modernisierungsprozess, er ebnet den Weg in die Décadence der klassischen Moderne. Hundert Jahre später konsultiert das Wertevakuum sich durch den Sieg der Ökonomie über alle Ideologien, die in die Krise geratene Moderne sucht ihren Ausweg im Hedonismus der Postmoderne.

This article deals with zeitgeist as an exaggerated perception of time which starts from sensizied nerve receptors. This, however, is only possible in times of cultural vacuum, in which the individual is free of religious and ideological commitments. The value vacuum resulting from the religious break around 1890 paved the way for a process of literary and artistic modernisation, leading to the decadence of the classical modern movement. A hundred years later the value vacuum is consolidated by the victory of economics over all ideologies: the modern movement has fallen into crisis and seeks a way out in the hedonism of Postmodernism.

Seiten 183 - 206

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2001.02.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 2 / 2001
Veröffentlicht: 2001-04-01
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Dokument Der Zeitgeist als übersteigerte Zeitwahrnehmung. Über den Modernisierungsprozess in der Literatur um 1900