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Inhalt der Ausgabe 03/2012

Inhalt

Inhaltsverzeichnis / Impressum

Aufsätze

Verknüpfungseigenschaften von Satzkonnektoren im Deutschen

Der Aufsatz entwirft eine Zusammenschau der Verknüpfungseigenschaften der Satzkonnektoren des Deutschen und eine Terminologie für ihre Beschreibung. Zur Illustration dient eine Auswahl von 24 Kausal- und Konsekutivkonnektoren. In der ersten Hälfte geht es um semantische und syntaktische Eigenschaften sowie um Eigenschaften der Syntax-Semantik-Schnittstelle. In der zweiten Hälfte stehen diskurs- und informationsstrukturelle Eigenschaften im Vordergrund. Es zeigt sich, dass die beschriebenen Verknüpfungseigenschaften sich nicht beliebig miteinander kombinieren, sondern charakteristische Eigenschaftsprofile bilden, mit deren Hilfe sich fünf große Konnektorklassen definieren und als geordnetes Teilsystem der Grammatik darstellen lassen.

Kasuserwerb in der Präpositionalphrase vom Standpunkt der Verarbeitbarkeitstheorie (Processability Theory)

Gegenstand des Beitrags ist der Zweitspracherwerb von Kasus in deutschen Präpositionalphrasen (PPn), insbesondere der Erwerb von Akkusativ und Dativ. Der Kasus gilt als idiosynkratisch in PPn mit fester Rektion, jedoch als semantisch motiviert nach Präpositionen mit Doppelrektion (sog. Wechselpräpositionen). Im Beitrag wird gezeigt, dass dieser Unterschied dafür verantwortlich ist, dass die morphologische Ausdifferenzierung zwischen Akkusativ und Dativ nach Präpositionen mit Doppelrektion später erfolgt als in PPn mit fester Rektion. Dieser Befund widerspricht der Behauptung von Turgay (2011), dass es im Hinblick auf den Kasuserwerb zwischen Präpositionen mit fester Rektion und solchen mit Doppelrektion keinen Unterschied gebe. Ein solcher Unterschied ist jedoch nachweisbar, wenn Kasus erstens definiert wird als ein sich stufenweise etablierendes System kontrastierender funktioneller Werte und nicht als eine unmittelbare Widerspiegelung des zielsprachlichen Form-Funktionssystems und wenn zweitens Erwerb nicht am Ausmaß der Beherrschung von Kasusformen, sondern im Hinblick auf ihr erstes Auftreten gemessen wird.

Verständigungssicherung in anästhesiologischen Aufklärungsgesprächen – Arztangebote und Patientenfragen

Anästhesiologische Aufklärungsgespräche sind obligatorischer, rechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Operationsvorbereitung. Ärzte sind dabei verpflichtet, eine Reihe von Formalia einzuhalten, um die Einwilligung der Patienten rechtlich abzusichern. Ziele solcher Gespräche sind, narkoserelevante Informationen zum Gesundheitszustand zu ermitteln, ausreichend zu informieren und Verständnis zu sichern, eine Entscheidung über das Narkoseverfahren zu treffen und schließlich die wirksame Zustimmung einzuholen. Zur Sicherung des Verständnisses sind die aufklärenden Anästhesisten gehalten, Patienten Fragerechte anzubieten. Im Beitrag wird zunächst das Handlungsschema dieses Interaktionstyps rekonstruiert, um auf dieser Grundlage zu analysieren, wie Ärzte durch Platzierung, Sequenzierung und Formulierungsweise die Patienten er- oder entmutigen, Frageangebote wahrzunehmen. Es zeigt sich, dass Ärzte den Patienten zwar regelmäßig die Möglichkeit zu Fragen anbieten, dies aber oft gesprächsstrukturell ungünstig platzieren und durch ihre Formulierungsweise und andere Eigenschaften konterkarieren. Grundlage der Untersuchung bilden 18 Gespräche, die im Prämedikationszentrum einer großen Universitätsklinik geführt wurden.

Dokumentation

Das Deutsch der Migranten

Die Linguistik steht vor der Herausforderung zu erforschen, welche Konsequenzen schnell ablaufender gesellschaftlicher Wandel, der durch Migration hervorgerufen wird, für die Entwicklung sprachlicher Praktiken und Strukturen hat. Mit dieser aktuellen Thematik befasste sich unter dem Titel „Das Deutsch der Migranten“ die diesjährige Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS). Gegenstand der Jahrestagung 1981war ein ähnliches Thema mit dem Titel „Mehrsprachigkeit in der Stadtregion“, was den Beginn einer jahrzehntelang anhaltenden Beschäftigung mit diesem Thema am IDS konstituierte. Dass Migration eine Vielfalt neuer Konstellationen sprachlicher, kommunikativer und sozialer Art erzeugt, und dass es eine erste Lehre sei, diese Vielfalt nicht auf Stereotype zu reduzieren, eruierte Arnulf Deppermann, Hauptorganisator und Leiter der Abteilung Pragmatik des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim, vorab.

„Kognition in Interaktion“

Aufgrund des gewachsenen gesprächsforscherischen Interesses an Aspekten wie ‚Wissen‘, ‚Intention‘ und ‚Wahrnehmung‘ lautete das Rahmenthema der 15. Arbeitstagung zur Gesprächsforschung „Kognition in Interaktion“. Im Zentrum der Tagung standen daher Fragen zu kognitiven Voraussetzungen für Gesprächsprozesse sowie zur Anzeige solcher im Gespräch selbst. Da es sich um ein in der Gesprächsforschung relativ junges Thema handelt, sollte insbesondere diskutiert werden, wie solche kognitiven – und damit zunächst außerhalb des antimentalistischen konversationsanalytischen Forschungsansatzes liegende – Prozesse mit gesprächsanalytischen Methoden überhaupt untersucht werden können.

„Medizinische Kommunikation“

Gerade weil das Thema der diesjährigen Arbeitstagung bereits seit einigen Jahrzehnten immer wieder Gegenstand verschiedener Forschungsrichtungen gewesen ist und heute gleichermaßen polymorph erforscht wird, sollten im Rahmen dieser Tagung aktuelle Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen vorgestellt und interdisziplinär verhandelt werden. Das Ziel der Tagung war es, MedizinerInnen, PsychologInnen und GesprächsanalytikerInnen eine Plattform zu bieten, miteinander in Kontakt zu treten, die vorgestellten Ansätze, Erkenntnisinteressen und Methoden gemeinschaftlich zu diskutieren und dabei herauszustellen, in welchen Punkten sich diese von den eigenen unterscheiden.
DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2012.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 3 / 2012
Veröffentlicht: 2012-09-03
 

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