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„Die Königin ohne Kopf“. Literarische Initiation und Geschlechtsidentität um die Jahrhundertwende in Frank Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“

Der Aufsatz begreift Wedekinds Drama „Frühlings Erwachen“ als literarischen Beitrag zum Thema der Ausbildung von Geschlechtsidentitäten um 1900. Mit seinem Drama beschreibt Wedekind die Vermittlung von Geschlechtsidentitäten über literarisch generierte Muster und greift kritisch in den entstehenden psychoanalytischen Diskurs um die Konstruktion von Geschlechtscharakteren ein. Am Beispiel der Problematik des heimlichen Helden Moritz Stiefel diskutiert Wedekind die kulturellen Grenzen eines Geschlechtertauschs und kennzeichnet die „Tragödie“ der Pubertät als Zwang zur Übernahme einer Geschlechtsidentität innerhalb der dualistisch-hierarchischen Geschlechterordnung.

This article interprets Wedekind’s play „Frühlings Erwachen“ (Spring Awakening) as a literary contribution to the topic of the emergence of gender roles around 1900. In his play, Wedekind describes the mediation of gender identities by way of patterns established in literature and also makes a contribution to the emerging debate among psychoanalysts on the construction of gender characters. Using the example of the problems of the secret hero Moritz Stiefel, Wedekind discusses the cultural boundaries in an exchange of gender roles and describes the ‚tragedy‘ of puberty as the obligation to take on a gender identity within the dualistic, hierarchical gender system.

Seiten 555 - 571

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1999.04.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 1999
Veröffentlicht: 1999-10-01
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Dokument „Die Königin ohne Kopf“. Literarische Initiation und Geschlechtsidentität um die Jahrhundertwende in Frank Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“