Die spätalthochdeutschen „Wessobrunner Predigten“ im Überlieferungsverbund mit dem „Wiener Notker“
Teil II: Quellen
Seit Scherer (MSD 2) unterscheidet man für die Wessobrunner Predigten die drei Sammlungen A, B und C aufgrund ihrer unterschiedlichen Quellen und Thematiken. Steinmeyer untermauerte dies durch subtile paläographische und sprachliche Beobachtungen. Danach zeigen B und C gleiche sprachliche und paläographische Eigentümlichkeiten, mit denen sie sich von A unterscheiden, jedoch so, dass die Schreiber aller Sammlungen auf die gleiche Schreibschule zurückgeführt werden können. Seine Beobachtungen zum Sprachgebrauch führen Steinmeyer zu dem Endergebnis, es habe „in der Tat den Anschein, als hätten die drei Predigtsammlungen aus verschieden Vorlagen mit abweichender Lautbezeichnung geschöpft.“ Dies jedoch – etwas widersprüchlich – ungeachtet seines Vorbehalts, mit dem er nicht behaupten will, „dass jede dieser Gruppen [A, B und C] einstmals eine Sonderexistenz geführt haben müsse.“
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2012.01.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-04-18 |