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Edward Wilson-Lee: The Catalogue of Shipwrecked Books. Young Columbus and the Quest for a Universal Library. London: William Collins 2018.

Die Aufgabe eines Biographen besteht darin, die Distanz zwischen Sprache und Welt zu überwinden, wie Edward Wilson-Lee in Anlehnung an Rinaldo Caddeo schreibt, «to turn the paper and words back into something real». Diese Herausforderung meistert der Autor, um dies vorwegzunehmen, auf brillante Art und Weise. Aus einer Vielzahl von historischen Quellen hat er eine Lebensgeschichte von Fernando Kolumbus (Hernán Colón, 1488–1539) zusammengestellt, die sich wie eine Erzählung liest und die den Leser*innen das bewegte Schicksal des unehelichen Sohnes von Christoph Kolumbus lebendig vor Augen führt. Wir erleben Fernando als Heranwachsenden, wie er nach der triumphalen Rückkehr seines Vaters von dessen erster Reise am Hofe der Katholischen Könige als Page dient, wie er seinen Vater auf dessen vierter Reise in die ‹Neue Welt› begleitet und wie er nach dem Tod von Christoph Kolumbus ein weiteres Mal dorthin reist, um seinem Halbbruder Diego, der inzwischen zum Vizekönig von Hispaniola ernannt worden ist, beizustehen. Schließlich kehrt er nach Sevilla zurück, um die Ansprüche der Kolumbus-Familie gegenüber der spanischen Krone geltend zu machen. Wir begleiten Fernando bei seinem Aufstieg zu einem der angesehensten Kosmographen seiner Zeit, der im Rechtsstreit zwischen Spanien und Portugal um die Inselgruppe der Molukken eine zentrale Stellung einnimmt und der im Auftrag der Casa de la Contratación in Sevilla an der Erstellung einer nie vollendeten Weltkarte mitwirkt.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2021.01.10
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2021
Veröffentlicht: 2021-05-26
Dokument Edward Wilson-Lee: The Catalogue of Shipwrecked Books. Young Columbus and the Quest for a Universal Library. London: William Collins 2018.