Flächensparen und Wohnungsnot – ein Widerspruch?

Der Flächenverbrauch in Deutschland nimmt seit Jahren ab, jedoch nicht stark genug, um das für 2020 gesetzte 30-Hektar-Ziel zu erreichen. Einer der Treiber des Flächenverbrauchs ist die Wohnbebauung und zwar gerade dort, wo die Bevölkerung eher abnimmt. In Großstädten und Ballungsräumen mit steigenden Bevölkerungszahlen wird dagegen kaum neue Fläche in Anspruch genommen. Die aktuelle Bevölkerungsprognose zeigt trotz Zuwanderung langfristig bundesweit sinkende Bevölkerungszahlen. Bei der Wohnbebauung schwankt die Anzahl der neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser deutlich weniger als die der Mehrfamilienhäuser. Deren Zahl sank zu Beginn des Jahrtausends stark ab. Dies wirkte sich vor allem auf das Angebot kostengünstiger und Sozialwohnungen aus und führte zu den derzeitigen Problemen auf dem Wohnungsmarkt. Kostengünstige Wohnungen fehlen vor allem in den Ballungsräumen. Mehrgeschossige Häuser, die innerstädtisch auf Brachen, sanierten Altlasten- und Gewerbegrundstücken sowie durch Aufstockungen entstehen, könnten ohne große Auswirkungen auf den Flächenverbrauch Abhilfe schaffen.

Land consumption in Germany has been decreasing for years, but not sufficiently to reach the goal to reduce daily land consumption to 30 hectares by 2020. An important driver is housing development, which increases in places, where the population is decreasing. In big cities and urban areas with high settlement pressure land consumption is low even though the population is growing. Current population forecasts show a decreasing population in the long term, which cannot be prevented by migration. The number of oneand two-family houses has remained stable, whereas less multistory buildings have been built since the beginning of the millennial. Concerned are mainly affordable apartments and social housing, as reflected by the current problems on the residential rental market. Affordable apartments are needed in urban areas. Multistory buildings that can be built on fallow wasteland, redeveloped contaminated sites and former commercial properties, do not use additional space.