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Franz-Josef Holznagel, Wege in die Schriftlichkeit. Untersuchungen und Materialien zur Überlieferung der mittelhochdeutschen Lyrik. Tübingen, Basel 1995 (= Bibliotheca Germanica 32). Francke Verlag. 664 Seiten.

Die bei Joachim Bumke entstandene Kölner Dissertation hat sich ein bei weitem höheres Ziel gesteckt, als es der – auch nicht eben anspruchslose – Titel erwarten ließe, geht es doch um nicht weniger als um die „großen mittelhochdeutschen Liederhandschriften A, B, C“ (Teil I) (!) und (!!) um „die Riedegger Handschrift R und die Neidhart-Überlieferung bis etwa 1350“ (Teil II). Wer je sich mit dieser Problematik beschäftigt hat, dürfte mit mir die Ansicht teilen, daß eine dieser beiden Perspektiven eigentlich schon genug Stoff für mehr als ein Buch geboten hätte. Holznagels fast schon hybrid zu nennende Ansprüche an sich selbst gehen also weit über das hinaus, was von einer Dissertation billiger- und vielleicht auch sinnvollerweise zu erwarten wäre, und dies gilt sowohl im Hinblick auf das quantitative als auch auf das qualitative Moment. Dies zu betonen, ist umso wichtiger, als der Gesamteindruck, den die Arbeit hinterlässt, in mancher Hinsicht eher zwiespältig zu nennen ist. Manche der folgenden kritischen Anmerkungen würden so wohl an eine Dissertation nicht unbedingt herangetragen werden, doch wenn man will, hat der Verfasser selbst die Latte so hoch gelegt, daß sie bei einer kritischen Lektüre nicht unterlaufen werden kann, soll diese nicht unglaubwürdig werden.

Seiten 98 - 103

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.01.13
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 1 / 1998
Veröffentlicht: 1998-01-01
Dokument Franz-Josef Holznagel, Wege in die Schriftlichkeit. Untersuchungen und Materialien zur Überlieferung der mittelhochdeutschen Lyrik. Tübingen, Basel 1995 (= Bibliotheca Germanica 32). Francke Verlag. 664 Seiten.