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Genus bei nominalen Personenbezeichnungen: Deutsch und Italienisch im Vergleich

Nominale Personenbezeichnungen können durch unterschiedliche Bildungsprozesse (z. B. lexikalische Verfahren: Vater, padre; morphologische Verfahren: Studentin, studentessa) entstehen und in der Schriftsprache durch eine Reihe von Schreibvarianten (z. B. Lehrer und Lehrerinnen; professori e professoresse) ausgedrückt werden. Deutsch und Italienisch weisen in Bezug auf die Bildungs- und Schreibmöglichkeiten Differenzen auf (z. B. Fehlen der internen Großschreibung als inklusive Sexusmarkierung im Italienischen). Solche Unterschiede spiegeln die Kontraste der paradigmatischen Dimension des Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum im Deutschen; Maskulinum und Femininum im Italienischen) wider, sind aber auch Reflexe einer unterschiedlichen Handhabung der Kategorien Genus, Sexus und Gender. Es ist daher zu vermuten, dass der Begriff Person im konkreten Sprachgebrauch in den zwei Sprachen unterschiedlich versprachlicht wird. Die Versprachlichung betrifft die grammatische, die semantische und die pragmatische Ebene und ist primär mit dem Konzept der Referenz (Einzelreferenz: Rektor, rettore und Mehrfachreferenz: Kommission, commissione) verbunden. Anhand von deutsch- und italienischsprachigen Texten aus Universitätswebseiten werden im vorliegenden Aufsatz Personenausdrücke untersucht. Dabei werden fünf Kategorien ermittelt (Maskulinum, Femininum, Mehrnennung, neutrale Form und Kollektivum), die im Singular, im Plural und im Singular + Plural vorwiegend quantitativ analysiert werden.

Noun denoting persons may arise through a variety of formation processes (e. g. lexical ones: Vater, padre; morphological ones: Studentin, studentessa). In written language, they can be expressed through a series of variants (e. g. Lehrer und Lehrerinnen; professori e professoresse). German and Italian have different formation mechanisms and written forms (e. g. lack of internal capitalisation as an inclusive gender marker in Italian). These differences reflect contrasts in the paradigmatic dimension of grammatical gender (masculine, feminine and neuter in German; masculine and feminine in Italian). They are also reflexes of differences in the handling of the categories of grammatical, natural and social gender. It can therefore be assumed that “person” as concept is expressed differently in concrete usage in the two languages. The concrete linguistic realisation involves the grammatical, the semantic and the pragmatic dimension and is primarily connected with the concept of reference (reference to a single person: Rektor, rettore; reference to several people: Kommission, commissione). This article analyses nouns denoting persons in German and Italian texts from university websites. The predominantly quantitative analysis covers five categories (masculine, feminine, multiple forms, neutral forms and collective) in the singular, plural and singular+plural.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2019.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 4 / 2019
Veröffentlicht: 2019-11-28
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