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Herbert Zemen (Hg.), Die Porträtmalerin Marie Müller 1847–1935. Leben und Werk. Samt ihrem Briefwechsel mit der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach 1830–1916 und unter Berücksichtigung der Porträtmalerin Bertha Müller 1848–1937. Privatdruck Wien 2003. Zu beziehen über die Buchhandlung Wolfrum, A-1010 Wien, Augustinerstr. 10.

Die Wiener Malerin Marie Müller, deren Biographie Herbert Zemen unter Auswertung vieler unveröffentlichter Quellen in einem sehr schön gestalteten Privatdruck vorlegt, ist bei den Kunsthistorikern gänzlich in Vergessenheit geraten. Und das gilt ebenso für ihren älteren Bruder, den vormals hoch geschätzten Orientmaler Leopold Carl Müller1, wie auch für Maries jüngere Schwester Bertha, die gleichfalls als Porträtistin hervorgetreten ist. In den Jahren ihrer größten künstlerischen Produktivität zwischen 1885 und 1905 besitzt Marie Müller als Porträtmalerin ein beträchtliches Ansehen. Immerhin ist sie mit Arbeiten auf internationalen Ausstellungen in Berlin, München, Dresden, London und auf der Weltausstellung in Chicago (1893) vertreten. Im Bildteil von Zemens ‚Lebenschronik‘ sind fünfzehn ihrer Werke und auch einige Beispiele für die Porträtkunst ihrer Geschwister abgedruckt. Alle diese Bilder folgen der ästhetischen Maxime, die von der Kunst ‚Naturnähe und Hervorhebung des Schönen‘ verlangt. (S. 3) Sie huldigen damit einem Darstellungsprinzip, das auch für den Poetischen Realismus in der Literatur maßgebend ist, das aber für die Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts eher als konservativ gelten muss. Allerdings unterliegt die Porträtkunst, soweit sie sich als Auftragsmalerei versteht, eigenen Regeln, unter denen Wirklichkeitstreue und positive Stilisierung einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Seiten 628 - 630

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2004.04.12
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2004
Veröffentlicht: 2004-10-01
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Dokument Herbert Zemen (Hg.), Die Porträtmalerin Marie Müller 1847–1935. Leben und Werk. Samt ihrem Briefwechsel mit der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach 1830–1916 und unter Berücksichtigung der Porträtmalerin Bertha Müller 1848–1937. Privatdruck Wien 2003. Zu beziehen über die Buchhandlung Wolfrum, A-1010 Wien, Augustinerstr. 10.