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Die grundsätzlichen Regelungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen sowie zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen sind in dieser Zeitschrift schon dargestellt und hinterfragt worden. Ebenso sind bereits allgemeine Anforderungen zur Emissionsbegrenzung des Kapitels 5.2 der TA Luft in ihrer Bedeutung für die Chemische Industrie differenziert in den Fokus gestellt worden. In diesem Artikel werden nun die Messung und die Überwachung von Emissionen an gefassten Quellen in ihren Anforderungen für Betreiber immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftiger Anlagen dargestellt. Die Messung und die Überwachung von Emissionen an gefassten Quellen stellen das zentrale Instrument zur Kontrolle und Überwachung der Vorsorgeanforderungen der TA Luft dar. Den kontinuierlichen bzw. regelmäßigen Kontrollen der Einhaltung der Anforderungen an Anlagen, die geeignet sind, in ihrer Nähe oder auch weiträumig die Luftqualität in relevantem Umfang nachteilig zu beeinflussen, kommt eine nicht zu unterschätzende Rolle zu. Auch wenn die Änderungen in diesem Bereich der TA Luft 2002 auf den ersten Blick nicht so umfangreich erscheinen mögen, wird durch die Novelle der Wille des Vorschriftengebers deutlich, auf der einen Seite größere Emittenten – vor allem solche mit umweltrelevanten Emissionen – strenger zu überwachen und auf der anderen Seite kleineren Emittenten in vertretbarem Umfang Erleichterungen bei der Überwachung einzuräumen. In diesem Artikel werden die rechtlichen Grundlagen für die Messung und die Überwachung der Emissionen, das System der Überwachung mit den immissionsschutzrechtlich bekannt gegebenen / zugelassenen Messstellen, die diskontinuierlichen und regelmäßigen Emissionsmessungen, die kontinuierlichen Emissionsmessungen und die Emissionsfern-überwachung sowie die fortlaufende Ermittlung besonderer Stoffe vertiefend behandelt.
Die unerlaubte Verbrennung von Abfällen ist eine erhebliche Quelle von toxischen Schadstoffen und Rückständen. Nebst Schwermetallen werden organische Verbindungen wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und polychlorierte Dibenzo-p-Dioxine und Dibenzofurane (PCDD/F) in teils hohen Konzentrationen emittiert. Der Beitrag stellt Untersuchungen zu PCDD/F und PAK aus der Abfallverbrennung in Holzfeuerungen, Fässern und offenen Feuern vor. Im weiteren werden die Korrelationen zwischen PCDD/F, PAK, Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffen (KW), Chlor und Vorläufersubstanzen diskutiert. Obwohl oft Trends zwischen einzelnen Substanzen nachgewiesen werden, wird gezeigt, dass wegen der unterschiedlichen Bildungsmechanismen und der großen Zahl Einflussfaktoren keine Leitgrößen existieren, die eine Abschätzung der PCDD/F-Emissionen ermöglichen. Im Gegenteil weisen die PCDD/F-Emissionen bei ähnlichen Bedingungen teils Bandbreiten von mehreren Zehnerpotenzen auf. Zur Vermeidung von PCDD/F-Emissionen aus Holzfeuerungen wird gefordert, dass das Abfallverbrennungsverbot konsequent durchzusetzen und zwei Effekte zu beachten sind. Zum einen kann der Memory-Effekt durch kontaminierte Ablagerungen in der Anlage noch Wochen später zu hohen Emissionen führen, und zum anderen sind Glimm- und Auskühlphasen zu vermeiden, da sie zu drastisch erhöhten PCDD/F-Emissionen führen können.
Der direkten Beobachtung von immissionsbedingten Wirkungen kommt zunehmende Bedeutung zu. Die Zeitreihenbetrachtungen zu den Auswirkungen von Luftverunreinigungen sind Teil der Erfolgskontrolle von Luftreinhaltemaßnahmen und geben Hinweise für zukünftige Schwerpunkte. Für Fragestellungen in Gutachtenfällen zu Vegetationsschäden und bei der Beurteilung der Belastung von Nahrungspflanzen, sowie bei der Aufstellung von Umweltberichten, Luftreinhalteplänen usw. sind Basisdaten der immissionsbedingten Wirkungen unabdingbarer Bestandteil. Das Wirkungsdauermessprogramm des Landes NRW liefert im Hinblick auf diese Ziele und Fragestellungen wichtige Informationen: Die Entwicklung der Flechtenabsterberate in NRW wird geschildert und über Trends der Anreicherung von anorganischen und organischen Schadstoffen in standardisierten Graskulturen sowie in Grünkohlpflanzen berichtet. Langjährige Zeitreihen des Eintrages von Anionen, Kationen und H+-Ionen werden im Rahmen von Eintrags- und Depositionsmessungen ebenso dargestellt wie die Entwicklung von Immissionsraten (IRMA-Verfahren). Die Ziele und Anforderungen für die Weiterentwicklung des Langzeitprogrammes für immissionsbedingte Wirkungen werden diskutiert.
Hinsichtlich der Luftreinhaltung zeichnet sich die Tierproduktion (Masttierhaltung) durch stark variierende Emissionen aus. Bei der Ermittlung von Geruchsimmissionen aus Tierhaltungsanlagen durch eine Ausbreitungsberechnung werden bislang konstante Geruchsemissionsmassenströme verwendet. Anhand eines Beispiels aus der Mastgeflügelhaltung werden die Unterschiede, die sich bei der Berücksichtigung von variierenden (Emissionszyklen) im Vergleich zu konstanten Geruchsemissionen ergeben, dargestellt. Grundlage der eingesetzten Geruchsemissionsdaten sind die Messwerte von Oldenburg an einem Masthähnchenstall über eine gesamte Mastperiode. Die Ergebnisse der Geruchsimmissionsprognose unter Verwendung der genannten Messwerte zeigen deutliche Unterschiede zwischen der Verwendung eines konstanten bzw. eines variierenden Geruchsemissionsmassenstromes.
Umweltinformationen
Informationen aus der Umweltministerkonferenz
Aktueller Überblick – Stand April 2005
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DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2005.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7776 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-06-01 |
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