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Klimawandel und Bodenerosion
Neue Erkenntnisse zur Regenerosivität und Konsequenzen für die Abschätzung der Erosionsgefährdung

Die Regenerosivität wurde aus 17-jährigen Radar-Niederschlagsaufzeichnungen mit 1-km2-Auflösung für ganz Deutschland neu berechnet. Bei stark verbesserter Datendichte und Detailtreue zeigte sich ein ähnliches Raummuster wie bei der bisher verwendeten Karte. Allerdings sind die aktuellen Werte der Erosivität wesentlich höher als früher. Dieser Anstieg wurde durch einen großen Satz von Ombrometer-Daten seit den 1960-er Jahren bestätigt. Die Erosivität steigt mit einer Rate von 10 % in sechs Jahren an. Aufgrund der projizierten Intensivierung und Häufung extremer Niederschläge ist ein weiterer Anstieg der Erosivität zu erwarten. Sie ist daher keine zeitliche Konstante mehr, sondern muss regelmäßig aktualisiert werden. Um Planungssicherheit und Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird vorgeschlagen bis zur nächsten Aktualisierung die mittlere Erosivität für das Zentraljahr 2025 zu verwenden. Diese Werte sind ca. doppelt so hoch wie bisher, und damit verdoppelt sich auch der prognostizierte Bodenabtrag. Die Daten stehen sowohl mit 1-km2-Auflösung als auch als Gemeindemittelwerte zur Verfügung. Auch die Jahresverteilung der erosiven Niederschläge hat sich verändert. Die Winterperiode hat jetzt ein stärkeres Gewicht als früher. Auch diese Daten stehen zur Verfügung. Eine Neuberechnung der relativen Erosionsgefährdung der verschiedenen Kulturen und Fruchtfolgen (C-Faktoren) basierend auf der aktualisieren Jahresverteilung steht noch aus.

A 17-yr record of radar rain data with 1 km2 spatial resolution was used to derive a new map of rain erosivity for contiguous Germany. The data showed an increase in rain erosivity due to climate change, which was confirmed by a large data set of ombrometer measurements since the 1960s. Due to projected intensification and increase in extreme precipitation further increase in erosivity can be expected. As a consequence, rain erosivity as defined in the USLE is not a constant any more but has to be updated regularly. We propose using the mean erosivity of a pivotal year 2025 until the next update to assure comparability of erosion predictions. Erosivities for this pivotal year and in consequence (predicted) soil losses are about twice as high as the values that were in use until 2019. Erosivity is available at 1 km2 resolution or as community mean. Proceeding climate change also altered the seasonal distribution of erosivity. A larger fraction is allocated to winter months now. These data are available as well. A recalculation of the erosion potential of different crops and crop rotations (C factor) based on this updated seasonal distribution is still missing.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2019.04.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7741
Ausgabe / Jahr: 4 / 2019
Veröffentlicht: 2019-11-14
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