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Klimawandel und Globalisierung in aller Munde – welche Konsequenzen ergeben sich für die Bodenwissenschaften und das Berufsfeld Boden?

In der gegenwärtigen Phase der gesellschaftlichen Neuorientierung auf die Klimaproblematik muss die Bedeutung der Böden deutlicher ins Bewusstsein gerufen werden. Neben der Schadstoffproblematik, die vor allem in den wirtschaftlich expandierenden Schwellenländern einen hohen Handlungsbedarf auslöst, ergeben sich dabei für den Bodenschutz neue Prioritäten, die das Wechselspiel zwischen Boden und Klima betreffen. Diese sind: a) Umsetzung der Erkenntnisse zur Rolle von Böden für die Treibhausgasbilanz in die Praxis der Bodennutzung, b) Neubewertung des Themas Bodenfruchtbarkeit unter den Bedingungen urban-industrieller Stoffkreisläufe bei verstärkter Inanspruchnahme der Produktionsfunktion der Böden für den Anbau von Energiepflanzen und nachwachsenden Rohstoffen, c) Erhaltung bzw. Steigerung der Humusmenge im Boden als Wasserspeicher, ohne dass es zu unerwünschter Nährstoffmineralisierung kommt, d) Sicherung und Verbesserung der Pflanzenverfügbarkeit des Bodenwassers durch Erhaltung und Vertiefung des durchwurzelten Raumes. Für die sich ergebenden Aufgaben werden Personen benötigt, die über eine hohe bodenkundliche und ökologische Fachkompetenz verfügen und die in der Lage sind, Simulationsmodelle an lokale Bedingungen anzupassen und für Entscheidungsprozesse in Politik und Planung zu nutzen.

The issue of climatic change is gaining momentum in public opinion and policy, and the importance of soils in this context should be pointed out clearly. While problems of soil contamination still remain important – especially in emerging economies – there will be new priorities concerning the interplay between soil and climate. These are a) to implement the knowledge about the role of soils for the greenhouse gas balance into the ways of soil use and soil management, b) to reconsider soil fertility in a situation of urban and industrial nutrient cycling and at an increased demand on soils for the production of renewable resources, c) to sustain or increase organic matter in soils for better water storage but avoid the unwanted release of nutrients by mineralization, d) to protect or improve the availability of soil water for plants by maintaining and deepening the rootable volume in the soil. People working in this fields of precautionary soil protection will need high competence in pedology and ecology as well as the ability to adapt simulation models to local conditions and to use them effectively in supporting decisions in planning and policy.

Seiten 88 - 91

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2007.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7741
Ausgabe / Jahr: 4 / 2007
Veröffentlicht: 2007-11-19
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