Inhalt der Ausgabe 03/2008
Editorial
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Strategien, Analysen, Empfehlungen
Die Veräußerung eines in die Insolvenz geratenen Unternehmens im Zuge der übertragenden Sanierung ist nach wie vor die am häufigsten durchgeführte Verwertungsform in der Insolvenzpraxis. Durch die Abwicklung eines Unternehmensverkaufs im Rahmen eines strukturierten M&A-Prozesses lässt sich der Ausgang des Verfahrens für die Verfahrensbeteiligten positiv beeinflussen. Dieser Beitrag verdeutlicht den Mehrwert von strukturierten Verkaufsprozessen, erläutert die Überlegungen zur Planung eines erfolgversprechenden M&A-Prozesses und nennt wichtige Erfolgsfaktoren für die Durchführung.
Im deutschen Mittelstand ist der Einsatz von Risikomanagementsystemen noch nicht sehr weit fortgeschritten. Mögliche Gründe sind vor allem in den zusätzlichen Kosten für die Konzeption und Implementierung zu suchen sowie in dem notwendigen Zeitbedarf, der angesichts fehlender Humanressourcen in KMU eine kritische Barriere darstellt. Trotz der weitgehend fehlenden direkten gesetzlichen Verpflichtung zum Risikomanagement sind die deutschen KMU vor dem Hintergrund aktueller Marktentwicklungen (Stichwort Rating) aufgefordert, sich intensiver denn je mit einem aktiven Risikomanagement zu befassen. Dieser Beitrag stellt auf der Suche nach effizienten und praxisgerechten Lösungen (Best Practices) für KMU empirische Untersuchungen aus den Jahren 2000–2006 vor und vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Schlussfolgerungen.
Die durch den EuGH geforderte Bestimmung des Mittelpunkts der hauptsächlichen Interessen nach objektiven und zugleich für Dritte feststellbaren Kriterien schränkt die Möglichkeit der Flucht vor dem deutschen Insolvenzrecht deutlich ein. Es reicht nicht aus, dass die flüchtende Gesellschaft ihren satzungsmäßigen Sitz nach England verlegt, dort aber keiner wirtschaftlichen Tätigkeit nachgeht. Allerdings muss sich der englische Gesetzgeber fragen lassen, ob das von ihm geschaffene Out-of-Court-Appointment, bei dem das englische Registergericht nach bloßer kursorischer Kontrolle auf Vollständigkeit und ohne jede weitere Prüfung die von der das Insolvenzverfahren beantragen den Gesellschaft vorgeschlagenen Personen zu Insolvenzverwaltern beruft, Betrügereien/Betrügern nicht Tür und Tor öffnet. Vor dem Hintergrund der insoweit bestehenden Verlockungen ist im Hinblick auf die europäische Integration dringender Handlungsbedarf anzumelden.
Praxisforum, Fallstudien, Arbeitshilfen
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, welchen Beitrag die in der Betriebswirtschaftslehre aktuell diskutierte und viel beachtete Theorie der Pfadabhängigkeit für die Sanierungs- und Beratungspraxis leisten kann. Gerade in Krisenzeiten halten Unternehmer an erfolgsbewährten strategischen und operativen Handlungsmustern fest, wodurch sie die Krise verschärfen. Konsequenz des Ansatzes ist, dass die Sanierung des Unternehmens nur dann gelingen kann, wenn die Krisenpfade durchbrochen werden.
Etwa seit 2004 geht die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland zurück. Eine zentrale Gemeinsamkeit der in die Insolvenz geratenen Unternehmen bleibt jedoch: Die Unternehmen besaßen zu wenig Eigenkapital, um gegen die Widrigkeiten des Geschäftslebens, zum Beispiel Zahlungsausfälle und Nachfrageeinbruch, gewappnet zu sein.
Vor besonders aktuellem Hintergrund fand am 7. 3. 2008 in Bonn der 7. Expertendialog des BDU-Fachverbands Sanierungs- und Insolvenzberatung statt. Denn wenige Tage zuvor hatte sich das IDW mit der Überarbeitung seines FAR-Fachgutachtens (Empfehlungen zur Erstellung von Sanierungskonzepten) beschäftigt. Einzelne Referenten hatten bereits Einblick und konnten daher die Neuerungen in ihre Ausführungen einfließen lassen. Dies betrifft nachfolgend insbesondere den Abschnitt über das Krisenmanagement in der Sanierungspraxis. Ein weiteres besonders wichtiges und deshalb hier ausführlich präsentiertes Tagungsthema war die Haftung des Sanierungsberaters.
Report, Rechtsprechung, Hinweise
Wirtschaftliche Krisen ereignen sich regelmäßig vor einem komplexen rechtlichen Hintergrund. Die zu beachtenden Vorschriften sind über verschiedene Gesetze verteilt, zudem oft unklar und befinden sich in einer permanenten „Überarbeitung“ durch die Rechtsprechung. Die maßgebende Rechtslage und ihre Entwicklung durch die Rechtsprechung im Blick zu behalten, stellt hohe Anforderungen insbesondere an Berater. Diese Kolumne wirft – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – ein Schlaglicht auf besonders bedeutsame Entscheidungen der jüngeren Zeit.
+++ EU-Vorschläge zur Verringerung der Verwaltungslasten für Unternehmen +++ EU-Kommission: Vereinfachungsvorschläge für KMU +++ Verbraucherkreditrichtlinie verabschiedet +++ Mediation bei grenzüberschreitenden Streitigkeiten +++ BMF zur Besteuerung bei Liquidation +++ Änderung des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung (AEAO) +++
+++ Zukunftscheck Mittelstand: Immaterielle Werte in kleinen und mittleren Unternehmen +++ Gläubigerschutz im HGB? +++ Neues Zertifizierungsverfahren für Insolvenzverwalter +++ Private Equity in Familienunternehmen: Studie zu Erfahrungen mit Minderheitsbeteiligungen +++ IDW-Prüfungsstandard zur Beurteilung der Zahlungsunfähigkeit +++
Service, Literatur, Veranstaltungen
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