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Pilotprojekt Hagen: Die Planung und die Bewertung von verkehrslenkenden Maßnahmen im Rahmen der Luftreinhaltung

Aus der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie (Richtlinie 96/62/EG des Rates vom 27. September 1996 über die Beurteilung und die Kontrolle der Luftqualität) und deren Umsetzung in die 1. und 2. Tochterrichtlinie ergibt sich für die einzelnen Bundesländer die Notwendigkeit, die Luftqualität in den jeweiligen Hoheitsgebieten auf der Basis von Messungen und Modellrechnungen abzuschätzen und zu bewerten. Bei Überschreitungen der in den Tochterrichtlinien für einzelne Schadstoffe festgelegten Grenzwerte sind EU-Luftreinhaltepläne einschließlich geeigneter Maßnahmenpläne mit dem Ziel, die Luftqualität zu verbessern, aufzustellen. In vielen deutschen Städten wurden im letzten Jahr an Messstellen, die die EU-Kriterien er füllen, Grenzwertüberschreitungen, vor allem für NO2 und PM10, gemeldet. Die Ursachenanalyse zeigte, dass diese Grenzwertüberschreitungen in vielen Fällen hauptsächlich durch den Kfz-Verkehr verursacht werden. Im Rahmen der Luftreinhalteplanung werden für diese Städte Maßnahmenpläne aufzustellen sein, die das Ziel verfolgen, die Einhaltung der Grenzwerte in dem rechtlich dafür vorgesehenen Zeitraum sicherzustellen. Für den Verkehrsbereich bieten sich hier verkehrslenkende Maßnahmen an, die sowohl kleinräumige als auch großräumige Emissions- und damit Immissionsverlagerungen zur Folge haben können. Es muss dabei aber beachtet werden, dass bei Verlagerungen des Verkehrs nicht an anderer Stelle neue kritische Konflikte im Bereich der Luftreinhaltung oder im Bereich der Verkehrsleistungsfähigkeit verursacht werden. Insofern muss bei der Maßnahmenplanung auf Verkehrsmodelle und deren Wirkungsabschätzung zurückgegriffen werden.

Im Rahmen eines Pilotprojektes für die Stadt Hagen wurde ein Modellsystem entwickelt und getestet, welches einerseits die verkehrlichen Wirkungen prognostiziert und andererseits die Wirkungen durch Berechnung der Emissionen und der Immissionen anhand der prognostizierbaren Meteorologie für alle Strecken im städtischen Netz im Vorfeld bewerten hilft. Durch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt und dem Umweltamt der Stadt Hagen hat dieses Modellprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem viel beachteten Ergebnis geführt. In diesem Artikel werden die Vorgehensweise und die wichtigsten Ergebnisse dieses Modellvorhabens vorgestellt.

Seiten 65 - 69

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2004.02.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 2 / 2004
Veröffentlicht: 2004-06-01
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Dokument Pilotprojekt Hagen: Die Planung und die Bewertung von verkehrslenkenden Maßnahmen im Rahmen der Luftreinhaltung