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Rechtliche Situation der Anwendung von Biokohle in der Bundesrepublik Deutschland

Biokohle, im deutschsprachigen Raum auf Grund ihres Inputmaterails auch als Pflanzenkohle bezeichnet, im englischen Sprachgebrauch „biochar“, wird immer populärer, um Böden nach dem Vorbild der Terra Preta do indio in ihrer Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit zu verbessern. Für die Anwendung in Landwirtschaft und Gartenbau haben sich derzeit vor allem die sogenannten Pyrolysekohlen als praktikabel erwiesen. Derzeit ist nach Düngemittelverordnung ausschließlich Holzkohle aus chemisch unbehandeltem Holz als ein zulässiger Ausgangsstoff für Kultursubstrate sowie als Trägersubstanz in Verbindung mit der Zugabe von Nährstoffen über zugelassene Düngemittel gelistet. Eine Ausweitung der zulässigen Ausgangsstoffe wäre wünschenswert, um weitere geeignete biogene Reststoffe unter der Voraussetzung der Schadlosigkeit für die Verbesserung von Böden sowie die langfristige Speicherung von Kohlenstoff zuzulassen. Um einen möglichen Schadstoffeintrag in Böden durch Biokohlen zu verhindern, sind entsprechende Anforderungen an die Gehalte an Schwermetallen sowie ausgewählte organische Schadstoffen zu formulieren. Eine bereits erprobte Ausgangsbasis für derartige Regelungen stellt das Europäische Pflanzenkohlezertifikat dar. Darüber hinaus sind die Vorsorgeanforderungen der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung zu berücksichtigen. Die exemplarisch vorgestellten Karbonisierungsverfahren verdeutlichen, dass mit fortgeschrittenen technischen Verfahren es grundlegend möglich ist, Biokohlen herzustellen, die den Anforderungen des vorsorgenden Bodenschutzes genügen.

Biochar becomes more and more popular for improving soil quality and yield following the principle of Terra Preta do indio high fertile soils rediscovered in Amazonian rain forest. For agriculture and horticulture purposes biochar produced in a pyrolytic carbonization process proved applicable. Currently according to German regulations only biochar made from wooden material is allowed for soil application as part of cultivation substrates as well as nutrient carrier for fertilizers. However, there are more biogenic waste materials suitable for soil improvement and carbon storage. In order to ensure safe application without risk of dangerous accumulation of heavy metals and organic pollutants in soil appropriate legal requirements have to be established. The European Biochar Certificate forms an already proven basis for such regulations. Furthermore requirements of precautionary soil protection according to German Federal Soil Protection and Contaminated Sites Ordinance have to be integrated. The described examples for carbonization techniques clearly demonstrate that after a period of intensive procedure adaption well-produced biochar can fulfil even strong requirements of precautionary soil protection.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2015.07.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 7 / 2015
Veröffentlicht: 2015-07-13
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