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Regesten deutscher Minnesänger des 12. und 13. Jahrhunderts, hg. v. Uwe Meves unter Mitarbeit v. Cord Meyer, Janina Drostel, Walter de Gruyter, Berlin, New York 2005, CXXXVII und 1075 Seiten sowie eine CD.

In der Minnesang-Forschung stand das Werk immer vor der Person. Das wird sich auch nicht ändern. Zu spärlich sind die Nachrichten zum Leben der Minnesänger. Allerdings war auch das Interesse der Literaturwissenschaftler an ihrem Leben stets bescheiden. (Minnesänger-Biographien zu konstruieren, reizte immer mehr). Man überließ die Kernerarbeit, Bausteine zu Minnesänger-Biographien zu suchen, gerne den (Lokal- bzw. Regional)historikern, die meist auch besser gerüstet waren, allerdings mit ihrer Liebe zum Detail und zur heimatlichen Region nicht immer die nötige Distanz zu ihrem Gegenstand hatten. Und so wundert es nicht, dass bei Recherchen zum Leben der Minnesänger bis heute auf Arbeiten des 19. Jahrhunderts zurückgegriffen werden muss (vor allem auf Grimme und auf die sammelnden Kommentare in den Ausgaben von „Des Minnesangs Frühling“, Walthers und der „Liederdichter des 13. Jahrhunderts“, wo die Ergebnisse der biographischen Forschung seit Friedrich Heinrich von der Hagen zusammengestellt worden sind). In den letzten Jahrzehnten ist allerdings die Abstinenz etwas kleiner geworden. Der sozialhistorische Ansatz Joachim Bumkes, welcher die Bedeutung urkundlicher Bekundungen für die Herkunft der Dichter heraushob und ihre Einbindung in mäzenatische Netze deutlich machte, sowie das aufkommende Interesse an regionaler Literaturgeschichtsschreibung wurden zu einem Treibsatz für eine Forschung, die neben dem Interesse für das Werk auch wieder das für die Lebensumstände der Minnesänger entwickelte. Bei schweizerischen und österreichischen Minnesängern z.B. ließen sich gute Beispiele für diesen Vorgang anführen.

Seiten 127 - 129

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2008.01.12
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 1 / 2008
Veröffentlicht: 2008-04-25
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Dokument Regesten deutscher Minnesänger des 12. und 13. Jahrhunderts, hg. v. Uwe Meves unter Mitarbeit v. Cord Meyer, Janina Drostel, Walter de Gruyter, Berlin, New York 2005, CXXXVII und 1075 Seiten sowie eine CD.