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„Um gewisse Linien und Richtungen anzugeben“
Zur symbolischen Ordnung in Stifters Erzählung „Der beschriebene Tännling“

Üblicherweise wurde Stifters Erzählung als Kritik am frevelhaften Umgang des Adels mit der Natur oder als Thematisierung der Spannung zwischen Kultur- und Naturlandschaft aufgefasst. Der vorliegende Beitrag hingegen verdeutlicht ein ganz anderes Verhältnis zwischen sozialer und räumlicher Ordnung. Er zeigt, wie eine kleine Gemeinschaft Ereignisse, die sie erschüttern, im Medium einer mythologischen Topographie, die der Landschaft das moralische Koordinatenkreuz von Abweisung und Zugehörigkeit eingraviert, bewältigt und so über die Generationsfolge hinweg ihre Stabilität sichert.

Stifter's story is usually seen as a critique of the wanton treatment of nature by the nobility or as dealing with the tension between man-made and natural landscapes. In contrast to this, the present article clarifies a quite different relationship between social and geographical order. It shows how a small community overcomes events which shock it in the medium of a mythological topography, which engraves a moral system with the coordinates of rejection and belonging into the landscape, thus securing its stability over the change of generations.

Seiten 509 - 525

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2003.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2003
Veröffentlicht: 2003-10-01
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