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Diskurskritische Betrachtungen zur Rhetorik der Automobilität

Unsere Gesellschaft ist stark von Automobilität geprägt. Das drückt sich auch im Sprachgebrauch aus. Viele Metaphern des Autofahrens haben sich als Kollektivsymbole in unsere Alltagssprache eingenistet. Dies wird – nach der Einleitung – in Abschnitt 2 veranschaulicht. Andererseits ist der motorisierte automobile Individualverkehr ein Hauptverursacher der Klimakrise und weiterer ökologischer Probleme. Mit diesem Spannungsverhältnis befasst sich der Artikel aus der Perspektive einer Kritischen Diskursanalyse, die ökolinguistisch ausgerichtet ist und sich als Angewandte Linguistik versteht. Dieser theoretische und methodische Zugang wird in Abschnitt 3 umrissen. Ziel meiner Diskurskritik ist es, einen Beitrag zur Erhöhung des ökologischen Bewusstseins zu leisten. Um dem Ziel näherzukommen, wird in Abschnitt 4 die Rhetorik der Maßlosigkeit in Diskursen über Alltagsmobilität aufgezeigt und problematisiert. Empirische Grundlage der qualitativen Fallstudie stellen gedruckte Autowerbungen in Zeitungen und Zeitschriften dar. Dabei gilt Sport Utility Vehicles (SUVs) ein besonderes Augenmerk. Die Feinanalysen von drei Diskursfragmenten fördern zutage, wie Metaphern, Argumentationen, Präsuppositionen, Sprechhandlungen und Phraseologismen im multimodalen Zusammenspiel von Text und Bild unser verkehrsbezogenes Handeln mitprägen. Das Fazit in Abschnitt 5 deutet an, welcher Sprachgebrauch eine nachhaltige ressourcenschonende Mobilität unterstützen könnte.

Our society is strongly influenced by automobility. This is also expressed in our use of language. Many driving metaphors have been incorporated into our everyday language use as collective symbols. This is illustrated – following the introduction – in section 2. On the other hand, individual motorised mobility is a major cause of the climate crisis and other ecological problems. The article deals with this tension from the perspective of a Critical Discourse Analysis which is ecolinguistically oriented and sees itself as Applied Linguistics. This theoretical and methodological framework is outlined in section 3. The aim of my discourse criticism is to raise ecological awareness. In furtherance of this aim, section 4 will identify and critically examine the rhetoric of immoderation in discourses about everyday mobility. The empirical basis for the qualitative case study will be printed car advertisements in newspapers and magazines. Special attention is paid to Sport Utility Vehicles (SUVs). The detailed analyses of three discourse fragments show how – in the multimodal interplay of text and image – metaphors, argumentations, presuppositions, speech acts and idiomatic phrases contribute to shaping our traffic-related behaviour. The conclusion in section 5 suggests a language use that could support a sustainable resource-saving mobility.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2021.04.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 4 / 2021
Veröffentlicht: 2021-11-24
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