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Inhalt der Ausgabe 01/2011

Inhalt

Inhaltsverzeichnis/Impressum

Aufsätze

Die spätalthochdeutschen „Wessobrunner Predigten“ im Überlieferungsverbund mit dem „Wiener Notker“. Eine neue Ausgabe

Die drei Sammlungen „Wessobrunner Predigten“ gehören mit noch Weiterem zu einem dreibändigen Sammelwerk, dessen Haupttext der sog. „Wiener Notker“ war (eine Neufassung der Psalterbearbeitung Notkers des Deutschen). Von ihr sind im Kodex 2681 ÖNB nur noch der erste und dritte Teil erhalten. Auch große Teile der „Wessobrunner Predigten“ wurden dem Sammelwerk entfremdet und erst viel später in Fragmenten wieder aufgefunden. Die hier vorliegende Ausgabe möchte die „Wessobrunner Predigten“ übersichtlich lesbar in ihrem ursprünglichen Überlieferungsverbund, soweit er sich rekonstruieren lässt, zugänglich machen. Teil II wird die Quellen der Predigten bringen.

Zu den Handschriftenverhältnissen des „Nibelungenliedes“. Die Verbindungen zwischen den Redaktionen I, d, n und k

Da die Handschriften I und d des „Nibelungenliedes“ signifikante Übereinstimmungen im Strophenbestand aufweisen, wurde auf eine Verwandtschaft zwischen den beiden Textzeugen geschlossen. Detailuntersuchungen legen es aber nahe, dass der d-Redaktor die Vorlage von I lediglich mitverwendete und daraus die ‚Anleitung‘ für die Streichung oder Ergänzung von Strophen entnahm. Ebenso zeigt sich, dass die Sonderredaktion n phasenweise auf einer ähnlichen Vorlage wie Handschrift l basiert und wiederum den Text von Handschrift k deutlich beeinflusst hat. Damit kann den meist isoliert betrachteten Überarbeitungen n und k ein Platz zwischen liet-Fassung und Redaktion I zugewiesen werden.

Diskussion

Die Anwendbarkeit des Kulturraum- Konzepts für die Rhein-Maas-Region und der Fall des „Eneasromans“

Die Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, mittelalterliche Literatur im Rahmen der kontemporären kulturellen Grenzen zu erforschen, hat sich in die Mediävistik durchgesetzt, wie es das Handbuch Helmut Tervoorens „Van der Masen tot op den Rijn“ demonstriert. Die Frage, inwieweit man den mittelalterlichen Rhein-Maas-Raum als ‚Kulturraum‘ bezeichnen kann, wird in diesem Aufsatz auf verschiedenen Ebenen diskutiert.

Tagungsbericht

„Mittelalterliche deutsche und lateinische Handschriften und Wiegendrucke der ‚Dokumentensammlung Gustav Schmidt‘ aus der UB Moskau“.

Zwei Dutzend Fachleute aus Deutschland, Russland, Polen, Ungarn, Großbritannien und Israel waren zusammengekommen, um die jüngst durch den Katalog von Ekaterina Skvairs und Natalija Ganina1 erschlossene Dokumentensammlung Schmidt in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung zu würdigen. Die Sammlung, die aus Halberstadt stammt und bei Kriegsende nach Moskau gelangte, hatte dazu angeregt, Halberstadt als Schreib- und Rezeptionsort sowie die Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte in russischen Bibliotheken ausführlich zu besprechen.

Buchbesprechungen

Evelyn Scherabon Firchow (Hg.) unter Mitarbeit von Richard Louis Hotchkiss: Der Codex Vindobenensis 2681 aus dem bayerischen Kloster Wessobrunn um 1100.

Der Codex Vindobonensis 2681, nach seinem Haupttext, einer Bearbeitung von Notkers Psalter, gewöhnlich ‚Wiener Notker‘ genannt, ist vielleicht unter den Handschriften, die um 1100 deutsche Texte überliefern, die merkwürdigste. Nach Ausweis einer alten, für jeden Band neu einsetzenden Lagenzählung handelt es sich um den Torso eines einstmals dreibändigen Werkes, dessen mittlerer Teil verloren ist und dessen erster und dritter Band zu Anfang des 16. Jahrhunderts in einem Band unter Beibehaltung der ursprünglichen Lagenzählung zusammengebunden wurden.

Wolfram von Eschenbach: Parzival. Auf der Grundlage der Handschrift D hg. v. Joachim Bumke

Die Editionsgeschichte von Wolframs „Parzival“-Roman ist durch die philologische Kunst der germanistischen Gründergestalt Karl Lachmann geprägt, der im Jahr 1833 seine bis heute maßgebliche und unersetzte Wolfram-Ausgabe vorlegte.

Gabriel Viehhauser-Mery: Die „Parzival“-Überlieferung am Ausgang des Manuskriptzeitalters. Handschriften der Lauberwerkstatt und der Straßburger Druck / Robert Schöller: Die Fassung *T des „Parzival“ Wolframs von Eschenbach. Untersuchungen zur Überlieferung und zum Textprofil

Karl Lachmann war bei der Arbeit am „Parzival“-Teil seiner Wolfram-Ausgabe (1833) auf Befunde gestoßen, die so wenig zu seinen textkritischen Vorstellungen passten, dass er sich bei ihrer Beschreibung in eklatante (und erhellende) Widersprüche verwickelte, die aus der Inkompatibilität von Gegenstand und Werkzeug resultierten. Karl Stackmann hat nämlich gezeigt, dass die Lachmannsche Methode u.a. voraussetzt, dass „am Anfangspunkt der für uns überschaubaren Tradition […] ein einziger, fest umrissener Archetypus stehen“ muss.

Armin Schulz: Schwieriges Erkennen. Personenidentifizierung in der mittelhochdeutschen Epik

Die Studie, eine Münchner Habilitationsschrift des Jahres 2006, „geht von einer sehr einfachen Frage aus“, die sich an die mittelhochdeutsche Epik des 12. und 13. Jahrhunderts richtet: „Wie und woran erkennt man einander?“ (S. 498). Wenn der Verfasser im Titel von ‚Personen‘ und nicht, wie man es in einer erzähltheoretischen Studie erwarten sollte, von ‚Figuren‘ spricht, so hält er sich an einen Terminus, den Ingrid Hahn in ihrem Aufsatz „Zur Theorie der Personerkenntnis in der deutschen Literatur des 12. bis 14. Jahrhunderts“ (1977) prägte.

Sara S. Poor: Mechthild of Magdeburg and her book. Gender and the Making of Textual Authority

Sara Poor hat sich seit ihrer Dissertation 1994 immer wieder mit dem „Fließenden Licht der Gottheit“ Mechthilds von Magdeburg beschäftigt. Nun legt sie als Ergebnis ihrer Forschungen ein Buch vor, in dem sie die Geschichte dieses Textes von seiner Entstehung bis in die Gegenwart überblickt. Das im Vorwort (S. XI–XVI) genannte Ziel dieser Gesamtschau ist es, „to interrogate the apparent fall of medieval women authors from and their return to our collective literary and historical consciousness“ (S. XI).

Peter Macardle: The St Gall Passion Play. Music and Performance

Wegen der Vielzahl ihrer solistischen und chorischen Gesänge liegt bei den meisten Passionsspielen des Mittelalters der Vergleich mit neuzeitlichen Oratorien nahe. Allerdings überliefern die wenigsten Spielhandschriften eine musikalische Notation. Daher haben die Überlieferungsträger der deutschsprachigen Passionsspiele gewöhnlich den Charakter von Textbüchern, nicht von Partituren. Der Grund dafür lag in der Vertrautheit der (klerikalen) Sänger mit der lateinischen Liturgie, die sie aus der gottesdienstlichen Praxis kannten.

Liste eingesandter Bücher

Liste eingesandter Bücher

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2011.01
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 1 / 2011
Veröffentlicht: 2011-05-20
 

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