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Zwischen Stillstand und Dynamik des Erzählens
Abstraktionsästhetik in Ernst Jüngers „Sizilischer Brief an den Mann im Mond“

Der Aufsatz versucht eine neue Perspektive auf Ernst Jüngers „Sizilischer Brief an den Mann im Mond“ und die darin entwickelte Abstraktionsästhetik zu werfen. Da eine dezidiert narratologische Analyse ein Desiderat in der Forschung zu dem Text darstellt, versucht der Beitrag nachzuvollziehen, wie die im Brief erstrebte Stillstellung der Dinge in der Abstraktion im notwendig zeitgebundenen Erzählen dargestellt werden kann. Im Kern zeigt die Analyse, dass der Brief Abstraktion zwar durch eine optische Semantik des Stillstands einführt, textuell jedoch als ein zeitliches Phänomen vermittelt und so allererst erzählen kann. Damit illustriert der Brief die notwendige Dialektik des abstrakten Sehens, das als Stillstellung allererst von der Bewegtheit der Phänomene her verständlich ist.

This article seeks to develop a new perspective on Ernst Jünger’s “Sicilian Letter to the Man in the Moon” and the aesthetic of abstraction developed in this work. Since a decidedly narratological analysis is clearly needed in the research on the text, the article tries to understand how the endeavour of motionless abstraction in the letter can be represented in the necessarily time-bound narrative. Essentially, the analysis shows that the letter introduces abstraction through the optical semantics of motionless standstill, but textually conveys it as a temporal phenomenon which is thus susceptible to narration. In this way, the letter illustrates the necessary dialectic of abstract seeing, which in its motionlessness is first comprehensible from the movement of phenomena.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.02.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 2 / 2019
Veröffentlicht: 2019-06-17
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