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Das Höfische als Distinktionsmerkmal
Zu den Grenzen des Transkulturellen im „Herzog Ernst B“

Im Modus eines close readings analysiert der Beitrag den „Herzog Ernst B“ im Horizont transfer-, inter- und transkultureller Parameter. Dabei steht die Frage nach der Poetisierung von Kulturkontakten in der Versdichtung im Mittelpunkt, wie sie in höfischen Handlungsformen des Ansehens, Schenkens und Nehmens, aber auch des Raubens und Sammelns hervortreten. In diesem Zusammenhang ist von Interesse, mit welchen Axiologien die Beanspruchung solcher, transkulturell verfügbarer höfischer Praktiken durch verschiedene Machteliten im Text versehen ist. Im Durchgang durch den Reichs- und Reiseteil der Erzählung werden auf dieser Grundlage die literarischen Verfahren rekonstruiert, die gerade auf der Basis komplex geschilderter Kulturkontakte letztlich die Superiorität des christlich-europäischen Adels im „Herzog Ernst B“ begründen.

Adopting a close reading mode, the article analyses “Herzog Ernst B” with the help of transfer-, inter- and transcultural parameters. The focus is on the question of the poetisation of cultural contacts in the poetic work, as these contacts appear in courtly actions involving prestige, giving and taking, but also robbing and collecting. In this context it is of interest to see which axiologies are used in the text to claim these transculturally observable courtly practices on behalf of various power elites. Analysing the ‘Reichs’- and ‘Reiseteil’ of the narration enables us to reconstruct the literary procedures which ultimately justify the superiority of the Christian-European nobility in “Herzog Ernst B”, precisely on the basis of complex descriptions of cultural contacts.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2023.03.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 3 / 2023
Veröffentlicht: 2023-09-26
Dokument Das Höfische als Distinktionsmerkmal