• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

Deutsche Cleft-Sätze – wie vielseitig sind sie eigentlich? Eine internetbasierte Bestandsaufnahme

Der Beitrag befasst sich damit, wie der deutsche Cleft-Satz im Internet realisiert wird. Anhand eines durch eine herkömmliche Suchmaschine erstellten Web-Korpus von etwa 3.000 Belegen wird versucht, eine genauere syntaktische Beschreibung dieses in der Literatur weiterhin strittigen Satzgefüges zu leisten. Eine systematische Darstellung der für die biklausale Konstruktion zentralen Satzelemente wird angestrebt. Dabei gilt das Augenmerk in erster Linie den Fragen, welche Füllungen die einzelnen Satzglieder laut den erfassten Internetbeispielen ermöglichen und welche strukturellen Eigenschaften dadurch entstehen. Angesichts der Befunde werden dann auch Hypothesen über etwaige syntaktische und/oder pragmatische Mehrwerte der Cleft-Sätze aufgestellt. Vor allem wird dabei die Rolle der so genannten „mitgerissenen“ Satzglieder im Matrixsatz hinterfragt, die in der Cleft-Forschung bisher weitgehend unberücksichtigt blieb. Insgesamt erweist sich durch die erhobene Datenlage der deutsche Cleft-Satz als grammatisch und topologisch vielseitiger als er üblicherweise dargestellt wird, was in einem Widerspruch zur oftmaligen Abwertung seiner kommunikativ-stilistischen Bedeutung steht.

The article looks at the question of how German cleft sentences are realised on the Internet. Based on a web corpus of about 3000 sentences drawn up by a conventional search engine, the study attempts to provide a more accurate syntactic description of this sentence structure, which is still disputed among researchers. The aim is to give a systematic presentation of the central sentence elements in this bi-clausal construction. The focus is primarily on which fillings the individual parts of a sentence allow, according to the recorded examples from the Internet, and which structural properties emerge from this. The findings lead to hypotheses about the syntactic and/or pragmatic value added by cleft sentences. In particular the role of “carried down” sentence elements in the matrix clause is scrutinised, as this has previously remained largely unaddressed in research on cleft sentences. Overall the data collected here show that the German cleft sentence is grammatically and topologically more versatile than it is commonly said to be, which is in conflict with the frequent attempts to downplay its communicative and stylistic importance.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2016.01.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 1 / 2016
Veröffentlicht: 2016-02-23
Dieses Dokument ist hier bestellbar:
Dokument Deutsche Cleft-Sätze – wie vielseitig sind sie eigentlich? Eine internetbasierte Bestandsaufnahme