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Fachsprachenforschung – Akzente und Perspektiven

Die Jahrtausendwende als Zäsur in einer willkürlich festgelegten Zeitrechnung fordert nachgerade dazu heraus, nach Einschnitten in den verschiedensten Lebens- und Erfahrungsbereichen zu suchen und Bilanz zu ziehen bzw. nach vorn zu schauen. Dieses Bedürfnis wird bezüglich der Fachsprachenforschung durch das Erscheinen des von Hoffmann, Kalverkämper und Wiegand (1998) herausgegebenen internationalen Handbuchs zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft noch verstärkt, da hierin ein fundierter Forschungsüberblick gegeben wird. Diese Übersicht zeigt Stärken und Schwächen der Fachsprachenlinguistik. Die mit der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung verbundene Fokuserweiterung dieser Disziplin und die letztendlich in eine interdisziplinäre Betrachtung einmündende Beschreibung der Fachsprachen in einem umfassenden kommunikativen Kontext ist gekennzeichnet durch sehr heterogene Forschungsansätze, die alle mehr oder weniger grundlegende Fragen ausgeklammert haben oder an diffuse Begriffsbildungen anderer Disziplinen anknüpfen mussten. Das zeigt sich besonders bei der Behandlung von allgemeinen Aspekten der Fachkommunikation und von Fragen des Status der Fachsprachen, sodass nicht von einem einheitlichen Paradigma gesprochen werden kann. Demzufolge bleiben beispielsweise Fragen nach dem Verhältnis von Fachsprache(n) und Allgemeinsprache oder nach den Merkmalen von Fachlichkeit bzw. Fachsprachlichkeit weitgehend unbeantwortet. Systemlinguistisch, pragmalinguistisch, kognitions- und textlinguistisch sowie fächerübergreifend orientierte Untersuchungsansätze machen eine Systematisierung schier unmöglich.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2001.03.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 3 / 2001
Veröffentlicht: 2001-09-01
Dokument Fachsprachenforschung – Akzente und Perspektiven