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Krebsfrüherkennung – mehr Schaden als Nutzen?

Die Begeisterung für Prävention beruht auf der irrigen Annahme, dass Interventionen zur Krankheitsverhütung immer besser und billiger sind als Maßnahmen zur Heilung. Selbst gut untersuchte und wirksame Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs oder Krebsvorstufen sind nur für wenige Menschen von Nutzen. Sehr viel mehr Menschen erleiden Schaden durch Überdiagnosen und Übertherapien sowie durch Nebenwirkungen und psychische Belastungen, die mit den Untersuchungsmaßnahmen selbst oder der Abklärung von verdächtigen Befunden verbunden sind. Alle Präventionsmaßnahmen bedürfen der vorurteilsfreien Überprüfung auf Nutzen und Schaden. Zu Interventionen, die möglicherweise mehr schaden als nutzen, darf keiner verpflichtet werden. Ethische Leitlinien fordern eine umfassende, objektive und verständliche Information der Betroffenen als Grundlage für eine informierte Entscheidung. Nicht-Teilnahme ist explizit vorgesehen. Qualitätssicherung von Screening-Maßnahmen ist notwendig, um den Schaden dieser medizinischen Eingriffe zu begrenzen.

Seiten 12 - 14

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2193-5661.2010.01.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2193-5661
Ausgabe / Jahr: 1 / 2010
Veröffentlicht: 2010-01-21
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