Lapsit exillis? Jaspis exillix? Die Lesarten der Handschriften
Vor nunmehr dreißig Jahren hat Joachim Bumke nachdrücklich gefordert, vor dem „Deuten und Spekulieren“ zunächst einmal die handschriftliche Überlieferung des viel umstrittenen Gralnamens (Parz. 469,7) zu befragen. Bumke stellte erstmals die Überlieferung des 13. Jahrhunderts vollständig zusammen, korrigierte einen Lesefehler Lachmanns (exillis steht auch in Hs. G!) und sprach sich dafür aus, die reich bezeugte Lesart jaspis als „gleichwertig mit dem unverständlichen lapsit“ anzusehen. Bumkes Vorschlag wurde wenig später von Janine Delcourt-Angélique aufgegriffen. Ich selber habe mich 1994 für eine „ernsthafte Prüfung“ der Version jaspis exillix ausgesprochen, die auch durch den ‚Jüngeren Titurel‘ (6292,3) nahegelegt wird. Inzwischen scheint es an der Zeit, endlich die Gesamtüberlieferung der problematischen Stelle zu präsentieren, da vorläufig nicht mit einer kritischen Parzivalausgabe zu rechnen ist.
Seiten 416 - 420
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2000.03.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-05-01 |