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Prüfung der Chancen- und Risikoberichterstattung im Lagebericht

Die externe Rechnungslegung befindet sich seit einigen Jahren in einem grundlegenden Transformationsprozess. Als Ankerpunkt ihrer Weiterentwicklung dient in immer stärkerem Maße ihre Funktion als Informationsgrundlage für Kapitalanlageentscheidungen und nicht die gesellschafts- bzw. steuerrechtliche Anspruchsbemessung. Infolgedessen wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur ein Entwicklungsverlauf von einem Financial Accounting zu einem Business Reporting konstatiert. Ursächlich hierfür ist die zunehmende Akzeptanz wertorientierter Unternehmensführungskonzepte. Sie umfassen nicht nur die Implementierung entsprechender Steuerungsinstrumente, sondern erfordern auch eine offensive Kommunikation über Einsatz und Ergebnis dieser Instrumente. Die wertorientierte Unternehmensberichterstattung geht dabei in sachlicher und zeitlicher Hinsicht über die abschlussbasierte Finanzberichterstattung hinaus, indem sie die Zahlenwerke des Abschlusses sowohl um nicht finanzielle als auch um prognostische Informationselemente ergänzt.

Vor diesem Hintergrund wird insbesondere der Lagebericht aufgrund seinerVerdichtungs- und Ergänzungsfunktion als adäquates Medium für die wertorientierte Unternehmensberichterstattung angesehen. Er wurde in den vergangenen Jahren sukzessive inhaltlich erweitert und in seiner Bedeutung deutlich aufgewertet. Dies trifft im Besonderen auf die Berichterstattung über Chancen und Risiken zu, die sich mittlerweile zu einem zentralen Baustein der Lageberichterstattung entwickelt haben und zugleich als ein Kernelement der wertorientierten Kapitalmarktkommunikation angesehen werden. Die umfassenden Reformen der Lageberichtsinhalte wurden in Deutschland allerdings nur durch eine marginale Anpassung der korrespondierenden HGB-Prüfungsvorschriften begleitet.

Seiten 337 - 350

Dokument Prüfung der Chancen- und Risikoberichterstattung im Lagebericht