• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

Welche Neuerungen kommen auf die Verwerter von Klärschlämmen zu?
Zum Stand des Verfahrens zur Neufassung der Klärschlammverordnung

Unter dem Aspekt der effizienten Nutzung von Ressourcen und angesichts steigender Rohstoffpreise am Weltmarkt bestehen gewichtige Gründe, an der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung so lange festzuhalten, bis Verfahren zur (Rück)-Gewinnung von Phosphat und anderen Nährstoffen aus Abwasser und kommunalem Klärschlamm die Wirtschaftlichkeitsschwelle erreicht haben. Der Nutzen schadstoffarmer, geeigneter Klärschlämme als Nährstofflieferant für Pflanzen steht außer Frage. Nach wie vor bestehen jedoch vielfältige Vorbehalte gegenüber der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung wegen problematischer Inhaltsstoffe, wobei mittlerweile die Schwermetallgehalte nur noch geringen Anlass zur Sorge geben. Bei den bekannten organischen Schadstoffen gehen die Belastungen ebenfalls kontinuierlich zurück. Allerdings wurde bislang nur ein Teil der Schadstoffe näher untersucht, die im Klärschlamm eine Rolle spielen können. Zusätzliche Erkenntnisse über die Relevanz von bisher noch nicht untersuchten organischen Schadstoffen im Klärschlamm sind in den kommenden Jahren u. a. durch die Umsetzung der EU-REACh-Verordnung zu erwarten. Gemäß „REACh“ müssen nicht nur neu auf den Markt gelangende Chemikalien auf etwaige Risiken für die menschliche Gesundheit und Umwelt geprüft und beurteilt werden, sondern auch die „Altstoffe“ (vor 1981 auf den Markt gebrachte Stoffe). Hierzu ist ein „ausreichender Datensatz“ zu den Stoffeigenschaften (physikalische Eigenschaften, Giftigkeit, Verhalten in der Umwelt) zu erstellen und allen Anwendern zur Verfügung zu stellen. Flankierend hierzu wird erwogen, durch die Neufassung der Klärschlammverordnung auch Anreize zu schaffen, die nicht mit Grenzwerten versehenen organischen Schadstoffe einem „Monitoring“ zu unterwerfen. Erheblich abgesenkt werden die Anforderungen an die bislang bereits beregelten Schadstoffe. Eine wichtige Rolle soll zudem künftig der Güte- oder Qualitätssicherung bei der Klärschlammverwertung zukommen.

Against the background of an efficient use of resources and increasing raw material prices on the world market there are good reasons to keep up the agricultural use of sewage sludge until processes for the recovery of phosphate and other nutrients from waste water and sewage sludge will become economical. There is no doubt that sewage sludge with low pollutant contents is a useful supplier of nutrients for plants. However, there is still a great deal of reservation if it comes to the agricultural use of sewage sludge with heavy metal contents being of minor concern by now. As far as organic pollutants are concerned the levels are also continuously on the decline – however, so far only a small percentage of the pollutants which play a potential role in sewage sludge have been analysed in detail. Additional findings on the relevance of organic pollutants in sewage sludge not yet analysed are to be expected in the years to come due to the implementation of the EU REACh- Regulation. According to this Regulation it is not only necessary to test and evaluate new chemicals to be put on market for potential environmental and human health risks but also „old substances“ which were introduced before 1981. For such an evaluation it is necessary to compile a sufficiently large data set on substance properties (physical properties, toxicity, reaction in the environment) and to pass this information on to the users. This applies to all chemical substances which are produced in the EU or imported to the EU in amounts of up to 1 tonne per year. The substances have to be registered with the new European Chemicals Agency in Helsinki. The „pre-registration“ of all substances has to be completed by 1 December 2008 whereas the final registration can be carried out in stages – depending on the annual production quantities – until 1 June 2018 at the latest.

Seiten 419 - 426

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2007.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2007
Veröffentlicht: 2007-09-19
Dieses Dokument ist hier bestellbar:
Dokument Welche Neuerungen kommen auf die Verwerter von Klärschlämmen zu?