Inhalt der Ausgabe 01/1987
Inhalt
Aufsätze
Es scheint heute unbestritten zu sein, daß notwendigerweise Beziehungen zwischen der Sprachwissenschaft und ihren Teildisziplinen und der Landeskunde (ob nun als Lehrfach oder als eigenständige Wissenschaftsdisziplin verstanden) herzustellen sind.
Der landeskundlich orientierte Deutschunterricht für Ausländer hat bei der Auswahl des Lehrstoffes Fragen zu berücksichtigen, die mit verschiedenen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens in der DDR verbunden sind.
"Alle Sätze besagen, daß etwas nicht zutrifft, daß etwas nicht so ist." So charakterisiert nach Gerhard Stickel ein gewöhnlicher, nicht "linguistisch vorbelasteter" Sprecher des Deutschen das, was mehrere mit verschiedenen Negationswörtern gebildete Sätze miteinander gemeinsam haben.
Die folgenden Überlegungen fußen einerseits auf Positionen der Schreibdidaktik und auf neueren Untersuchungen zum Schreibprozeß, andererseits auf Erfahrungen in Deutschkursen für fremdsprachige Studierende an der Eidgenössischen Technischen Hochschule und der Universität Zürich.
Die kommunikative Zielorientierung des modernen FU darf nicht nur auf die Vermittlung fremdsprachlichen (fs.) Materials beschränkt bleiben, sondern muß unter diesem Gesichtspunkt eine möglichst valide Bestimmung fs. Könnens anstreben.
Sprachtätigkeit wird im FU vorrangig unter kommunikativem Aspekt gesehen. Es ist von grundsätzlicher Bedeutung, sprachliche Kommunikation als Teil komplexer menschlicher Tätigkeit zu begreifen.
Die Entstehung der Paralinguistik, die sich mit dem nichtverbalen Kommunikationsbereich befaßt, als selbständiger Zweig der Sprachwissenschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die Frage nach dem Verhältnis zwischen paralinguistischen Kommunikationsmitteln und dem allseitigen Studium einer Sprache aufgeworfen.
Unter der Präparation glottodidaktischer Materialien (PGM) verstehen wir nach Pfeiffer eine in die Evaluationstheorie integrierte glottodidaktische Teildisziplin, deren Ziel die Aufstellung von Kriterien und Prinzipien für die Erarbeitung von fremdsprachenunterrichtlichen Materialien ist.
Berichte und Besprechungen
Die Germanistik hat sich in Kuba erst nach der siegreichen Revolution entwickeln können, dennoch hat sie schon beachtenswerte Erfolge aufzuweisen, die ihr auch im internationalen Rahmen Ansehen verschafft haben.
Unter der Verantwortlichkeit des W. Spasowski-Instituts für Lehrerbildung (IKN) und des Deutschlektorats beim Kultur- und Informationszentrum der DDR fand vom 24.–26. 10. 1985 in Warszawa die XVII. Gesamtpolnische Deutschlehrer- und -lektorenkonferenz statt.
Die alljährlichen Treffen junger Sprachwissenschaftler aus der DDR und der VR Polen sind schon zu einer guten Tradition geworden. In diesem Jahr stand die Konferenz unter dem Thema "Theoretische und methodische Probleme der Erhebung und Beschreibung sprachlich-kommunikativer Normen".
Am 10. April 1986 fand am Herder-Institut der KMU Leipzig ein DDR-offenes Kolloquium unter dem Thema "Phonetik in Weiterbildungskursen" statt. Veranstalter waren die Mitarbeiter des Wissenschaftsbereiches Phonetik, die mit dieser Tagung einen Beitrag zur Würdigung des 30jährigen Bestehens ihrer Einrichtung leisten wollten.
Es ist unverkennbar, daß sich Deutsch als Fremdsprache als Forschungsgegenstand in den verschiedenen Subdisziplinen immer breiter entwickelt und weiter verzweigt. Dahinter verbergen sich letztlich natürlich die praktischen Bedürfnisse eines modern ausgerichteten FU, der sowohl kommunikativ orientiert ist als sich auch neuester technischer Hilfsmittel bedient.
Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt. In Kapitel I erfolgt die Begründung der Komponenten des Unterrichtsinhalts und der Nachweis ihrer unmittelbaren Beziehung zur Kommunikation.
Das vorliegende Buch versteht sich als ein Beitrag zur Lösung aktueller Fragen der Kommunikationsbefähigung. Dem Leser wird das weiterentwickelte Konzept der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung vorgestellt, das sich in den 70er Jahren unter Leitung von W. Schmidt herausgebildet hatte und nach dessen Tod von G. Michel fortgeführt wurde.
In den schon mehr als 30 Jahre währenden Beziehungen zwischen dem Herder-lnstitut und sowjetischen Einrichtungen stellt der vorliegende Sammelband in der Zusammenarbeit einen Höhepunkt dar.
Der Titel zeigt bereits den populärwissenschaftlichen Charakter des Werkes an. Der sich mit dem Spracherwerb beschäftigende Fachwissenschaftler käme wohl kaum auf die Idee, das Erlernen von Sprachen, genauer von Fremdsprachen, im Titel einer Monographie als kein Problem zu postulieren – und sei das "k" auch nur in Klammern gesetzt.
Zu den aktuellen Tendenzen im FU gehört ganz gewiß die verstärkte Hinwendung zum Lernenden. Sie kommt in der Aufforderung an Lehrer und Lehrbuchautoren zum Ausdruck: "Nicht von der eigenen Tätigkeit die der Schüler planen, sondern umgekehrt, von der antizipierten Tätigkeit der Schüler her die dazu erforderlichen Maßnahmen ableiten." (Lompscher)
Nach wie vor ist der Begriff der Assoziation ein bis heute in seiner Relevanz kaum geminderter Zentralbegriff moderner psychologischer Theorienbildung, der im Verlaufe der Wissenschaftsentwicklung eine ständig neue und differenzierte Begriffsbestimmung erfahren hat.
Eingegangene Bücher
S.-G.Andersson/S. Kvam, Satzverschränkung im heutigen Deutsch, Gunter Narr Verlag, Tübingen 1984, 123 S. (Studien zur deutschen Grammatik 24)
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