Inhalt der Ausgabe 03/1989
Inhalt
Ansprache
Wir begehen heute ein kleines Jubiläum. Zum zehnten Mal verleiht die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik den "Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Preis der DDR".
Aufsätze
Was Jacob Grimm 1844 dem in Cambridge lehrenden Anglisten John Mitchell Kemble schrieb, "das wichtigste scheint mir die anknüpfung persönlicher verhältnisse zwischen den europäischen gelehrten", das war gewiß mehr als nur ein Freundeswort unter Philologen, denn ein damit korrespondierendes, aber konzeptionell noch erweitertes programmatisches Bekenntnis findet sich 1853 in einem Brief an den Niederländer Matthijs de Vries: "Die wissenschaften" – so heißt es darin – "erkennen keine grenzen, im gegentheil ihr streben geht dahin, die abgesteckten unterschiede der völker zu überschreiten und das band zu festigen, das im weiten umkreis zwischen allen geschlungen werden soll".
Sprachkultur ist eine Kategorie, der sich in den letzten Jahren zunehmend nicht nur Sprachtheoretiker und Sprachlehrer, sondern ebenfalls Schriftsteller und Kulturpolitiker zugewandt haben.
Nachdem der gebührende Platz literarischer Texte im Konzept des kommunikativ orientierten FU inzwischen unbestritten ist, bleibt es unseres Erachtens eine aktuelle Aufgabe, die methodischen Besonderheiten der Arbeit mit diesen Texten weiter zu erhellen.
Beim Betrachten von modernen Lehrbüchern für den FU fällt auf, daß der planäßigen Arbeit an der lexikalisch-semantischen Komponente der Ausdrucksfähigkeit der Schüler erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Wir beginnen mit vier Beispielen. Den vier Beispielen ist gemeinsam, daß Partner A eine Äußerung an Partner B richtet (Gib das mal Ralf.) und mit dieser Äußerung ein bestimmtes Ziel verfolgt: A möchte, daß B eine bestimmte praktische Handlung ausführt, nämlich, daß Bei-nem bestimmten, uns nicht bekannten Ralf einen bestimmten, uns nicht bekannten Gegenstand übermittelt. Die Kommunikation ist erfolgreich, wenn B die von A gewünschte praktische Hand-lung ausführt. Dies kann B aber nur dann tun, wenn er versteht, was A von ihm möchte.
Der (erweiterte) Infinitiv bzw. die Infinitivkonstruktion (IK) im Deutschen hat die germanistische Linguistik in den letzten Jahrzehnten in vielfältiger Weise beschäftigt.
Die Theorien der Grundlagenforschung zum Erwerb und zum Lernen von Fremdsprachen und die Praxis eines verbesserten, akzelerierten FU bedingen einander und sind eng verzahnt.
Berichte und Besprechungen
Der Polnische Neuphilologenverband und der Internationale Deutschlehrerverband führten vom 23.–27. September 1988 eine internationale Konferenz zu Fragen der Deutschlehreraus- und -weiterbildung unter dem Aspekt der Fachsprachenvermittlung und der Didaktik des Fachsprachunterrichts durch.
Die APPA, der portugiesische Deutschlehrerverband, führte unter dem Thema "Deutschunterricht – welche Perspektiven?" vom 10. bis 12. November 1988 in Lissabon ihren 5. Kongreß durch.
Ein wissenschaftliches Kolloquium fand am 21. April 1988 an der Pädagogischen Hochschule Dresden statt. Anliegen des Veranstalters, des WB Sprachwissenschaft, war es, einen aktuellen Gegenstand der linguistischen Forschung aufzugreifen und zur fachwissenschaftlichen Diskussion anzuregen.
Die vorliegende Arbeit behandelt eine neuere Richtung in der Phraseologieforschung, indem sie phraseologische Phänomene unter dem Aspekt der Universalienlinguistik – des dialektischen Verhältnisses von Universellem und Spezifischem in der Sprache – betrachtet.
Vorliegende Arbeit basiert auf einem Korpus von 1500 Arbeitsbeispielen, nach deren Auswertung auf induktivem Wege eine Methode zur Kontrastierung deutscher phraseologischer Einheiten (phE) mit ungarischen entwickelt wird.
Vf. beschäftigt sich mit einem Thema, das zweifelsohne auch auf Interesse bei den des Deutschen als Fremdsprache Kundigen stoßen dürfte, eben deswegen, weil der Duden nicht nur ein Nachschlagewerk für die Rechtschreibung ist, sondern eher ein "Volkswörterbuch", so daß man es auch zu Rate zieht und gezogen hat, wenn man nachweisen will, daß sich die deutsche Sprache trotz unterschiedlicher Staatlichkeiten und Gesellschaftssysteme im wesentlichen gleich oder aber aufgrund dieser Tatsache (zumindest im Wortschatz) unterschiedlich entwickelt hat und entwickelt.
Das vorliegende Buch ist Ludwig Erich Schmitt zum 80. Geburtstag als Festgabe von seinen Marburger Schülern gewidmet.
Mit der "Didaktik des Leseverstehens" von dem Niederländer J. Westhoff ist das zweite Buch in der losen Reihe des Hueber Verlags "Deutsch als Fremdsprache – ein Fachbuchprogramm für alle, die unterrichten" erschienen.
Annotierte Literatur
Bereits in 6/1987, S. 370, unserer Zeitschrift konnten wir auf das damals "jüngste Kind in der Reihe der Jahrbücher" aufmerksam machen: "DAS WORT" 1985 lag vor.
Der nun bereits vorliegende 2. Bd. der "Kairoer Germanistischen Studien" enthält 11 Beiträge.
Der nunmehr 4. Band der "brücken" dokumentiert die langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit des Deutschlektorats mit der tschechoslowakischen Germanistik.
Die vorliegende Ausgabe der bereits traditionellen Publikation widerspiegelt das nun schon Jahrzehnte währende produktive und praxisorientierte Zusammenwirken von Germanisten der VR Bulgarien und der DDR.
Wir haben verschiedentlich "Ginkgo-Bäume" und "Ginkgo-Blätter" vorstellen können (vgl. Literarisches Sonderheft DaF 1984, DaF 6/1985 und 4/1987).
Bibliographie zur Arbeit mit Literatur im Unterricht Deutsch als Fremdsprache (Auswahl)
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