Inhalt der Ausgabe 05/1983
Inhalt
Aufsätze
Im Gefolge der Diskussionen zum Verhältnis von Linguistik und Methodik des FU, die unter anderem auch in der Zeitschrift „Deutsch als Fremdsprache“ geführt worden sind, hat sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine umfassendere und gleichzeitig stärker spezifizierte Auffassung über das Feld der Einflußfaktoren herausgebildet, die den FU berühren.
Das Problem wird vor allem anhand des Niederländischen (das keine Differenzierung an der Oberfläche hat), Englischen und Deutschen dargestellt. Wesentlich ist die Beobachtung, daß bei den herangezogenen Beispielen keine „intransitiven Passivvarianten“ bildbar sind, die aber bei indirekten Objekten möglich sein sollten.
Anhand einer Gruppe ausgewählter Verben wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Simplicia, Verben mit Adverbialzusätzen und mit be- präfigierte Verben gleichartig und unterschiedlich verhalten.
Der Beitrag enthält einen „Überblick über den Forschungsstand der Valenz und Distribution phraseologischer Einheiten in der sowjetischen Linguistik. Die somatischen Phraseologismen, deren Kernwort einen menschlichen
Körperteil bezeichnet, werden nach der Zahl ihrer Aktanten – unter Einschluß der fakultativen Valenz – untersucht, ihre weitreichenden Modifikationen im Kontext erörtert. Es wird auch auf die Notwendigkeit der Berücksichtigung der untersuchten Phraseologismen im FU eingegangen.
Es wird der Versuch unternommen, Einblick ins Problem der Valenz der Phraseologismen (nach der sog. weiten Auffassung des Phraseologiebereichs) zu bekommen. Auf der Grundlage eines Vergleichs der Valenzeigenschaften eines verbalen Phraseologismus (quantitativ und qualitativ) mit der Verbkomponente, die dem Phraseologismus zugrunde liegt, und dem Verb, das den Phraseologismus ersetzen kann, wird versucht, den Phraseologisierungsgrad zu messen.
Bei der Materialsammlung zu verbalen Phraseologismen fiel die hohe Frequenz der Wendung eine Rolle spielen auf. Sie kam unter 700 Belegen 45mal vor, während alle anderen Wendungen nur 1- bis 7mal gefunden wurden. Die Frage, worauf die hohe Frequenz dieses Phraseologismus zurückzuführen ist, versuchen wir, mit seiner Stellung im lexikalischen System zu beantworten.
Ausgehend von der Stellung der LK im System der Weiterbildung, wird auf die Aufgabe des Lehrgebiets eingegangen, ausgewählte typische Züge eines Landesbildes DDR zu vermitteln. Die Stoffauswahl und die auf die Lehrpraxis der Kursteilnehmer bezogenen methodischen Schritte führen zur Spezifik der lk. Weiterbildung.
Wenngleich noch keine wissenschaftlich begründete Analyse von Kommunikationsrollen in bezug auf den Gebrauch einer Fremdsprache in unterschiedlichen Bereichen vorliegt, gilt es, die dazu vorhandenen Ansätze im FU für die Vorbereitung der Lernenden auf verschiedenste Kommunikationsrollen stärker zu nutzen. Diese Forderung, der der Beitrag verpflichtet ist, resultiert vor allem aus der Tatsache, daß (fremd)sprachliche Tätigkeit stets mit Bezug auf einen oder mehrere Partner erfolgt, die die Gestaltung von Äußerungen ebenso beeinflussen wie Situation, Thema und Einstellungen des Sprechers zu Thema und Partner.
Ein kommunikativ orientierter FU anerkennt die Dominanz des Tätigkeitsaspekts. Das bedeutet, daß in den Lehr- und Lernprozessen kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse Eingang finden müssen. Im Beitrag wird ein für den Anfangsunterricht konzipiertes Unterrichtsmaterial vorgestellt. Es wurden Übungsfolgen erarbeitet zur Entwicklung des textkohärenten Sprechens, bei denen verfahrensspezifische Aspekte Berücksichtigung gefunden haben. Es wird von dem Prinzip ausgegangen, daß sich geistige Fähigkeiten auf der Grundlage von Tätigkeiten entwickeln.
Der Aufsatz stellt einige grammatische Hauptschwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache dar. Vor allem werden Probleme erörtert, die sich bei der Behandlung des Artikels, der Wortfolge, der Infinitivkonstruktion, der Hilfsverben sein und haben, der Reflexivpronomen und der zusammengesetzten Verben ergeben. Die Vf. gibt vielfältige Hinweise für die unterrichtliche Behandlung, die bewußt konfrontativ durchgeführt wird.
In Rumänien kann der FU auf eine lange Tradition zurückblicken, die mit den Anfängen des rumänischen Schulwesens beginnt. Anfangs erteilte man Unterricht in alten, erst später in neuen Fremdsprachen (FS). Dabei nahm das Französische die erste Stelle ein, während das Deutsche seit dem 19. Jahrhundert die zweite Stelle belegte.
DaF 5/1982 hat einen interessanten Beitrag von J. Figas zur Behandlung der phonischen Substanz im FU veröffentlicht. Der Vf. wendet sich zu Recht gegen „eine Unterschätzung des analytischen Kodes und seiner Rolle für die aktive Sprachbeherrschung“. Damit wird die Erkenntnis bestätigt, daß die Laute (Phoneme) zunächst identifiziert werden müssen, bevor sie im Kommunikationsprozeß verwertet werden können.
Berichte und Besprechungen
Am 28. und 29. Januar 1983 fand in Bratislava die XII. Gesamtstaatliche Fachtagung für Deutschlehrer und Germanisten der ČSSR zum Thema „Theorie und Praxis des Fremdsprachenunterrichts – Der Text im Deutschunterricht“ statt.
Die vergleichende Gegenüberstellung von Phraseologismen ist schon seit langem fester Bestandteil der zweisprachigen Lexikographie. Weit jüngeren Datums ist die Konstituierung der Phraseologie als einer (relativ) selbständigen Disziplin der Linguistik. Die erste Gesamtdarstellung der deutschen Phraseologie liegt erst seit 1970 vor (I. I. Černyševa; in russischer Sprache). Im Jahre 1982 schließlich hat W. Fleischer seine verdienstvolle „Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache“ veröffentlicht.
„Linguistik aktuell“, eine neue Reihe als „Forum für Arbeiten zur Linguistik und Kommunikationswissenschaft mit interdisziplinärer Ausrichtung“, eröffnet ihr Herausgeber Werner Abraham (Institut für deutsche Sprache und Literatur an der „Rijksuniversiteit Groningen“) mit einer „Schrift, die der Anerkennung und dem Gedenken“ Ruth Klappenbachs gewidmet ist (S. VI).
Der vorliegende Band vereinigt 6 Beiträge, die ursprünglich als Referate der Arbeitsgemeinschaft „Grammatikunterricht“ im Rahmen einer Arbeitstagung der Fremdsprachendidaktiker (28.–30. 9.1981 in Hannover/BRD) entstanden sind. Die grundlegende Fragestellung sowohl der Arbeitsgemeinschaft als auch des vorliegenden Buches war die nach den Beziehungen zwischen Linguistik und Didaktik sowie zwischen Muttersprachen- und Fremdsprachenunterricht innerhalb des komplexen Themas Grammatikunterricht.
„Prima, ich lerne Deutsch!“ gehört zu einer Reihe von Deutschlehrbüchern, die in Portugal nach dem Sturz des faschistischen Regimes am 25. April 1974 entstanden sind. Gegenüber der starken ausländischen Konkurrenz an Lehr- und Lernmitteln besitzen sie u. a. den Vorteil, besser die spezifischen portugiesischen Bedingungen berücksichtigen zu können.
Die weithin anerkannte Tatsache, daß unter den „Fremdsprachenkursen für besondere Zwecke“ die auf fachsprachliche Kommunikationsfähigkeit abzielenden eine herausragende Rolle spielen und gerade hier noch unterschiedliche Auffassungen in grundsätzlichen Fragen bestehen, veranlaßten den Vorstand des Internationalen Deutschlehrer-Verbandes (IDV), gemeinsam mit dem polnischen Neuphilologenverband, ein Symposium zu dieser Thematik zu veranstalten.
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