• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

Inhalt der Ausgabe 03/2001

Inhalt

Inhaltsverzeichnis / Impressum

Aufsätze

Normen – Sprachnormen – Normtoleranz

Norm - lat. norma: Winkelmaß, Richtschnur, Vorschrift, Standard - ist Menschenwerk. Normen werden formuliert und gesetzt aus zweckrationalen Gründen: Damit legt die normierende Instanz - Parlament, Gerichte, Kommissionen oder Einzelpersonen -fest, welche sozialen Handlungen geboten, verboten oder aber erlaubt sind. Normen in diesem Verständnis leiten sich damit keineswegs aus der Natur her, sind also auch nicht von Anbeginn immer schon gegeben und unveränderlich und somit im umgangssprachlichen Sinne natürlich; vielmehr sind sie - weil Ausdruck menschlicher Herrschaftssysteme- gesellschaftlich bedingt und damit historischem Wandel unterworfen. Dieser Normbegriff beansprucht keineswegs Allgemeingültigkeit; andere Definitionen (Coseriu, von Polenz u. a.) setzen unterschiedliche Akzente.

Zur Bewertung der Fremdwörter im Deutschen (vom 16. bis 20. Jahrhundert)

Der folgende Beitrag will einen Überblick über Konzeptionen des Fremdworts in der deutschen Sprachgeschichte vermitteln. Die Darstellung ist nicht historisch-chronologisch, sondern systematisch, nach Diskursformen angelegt. Von Fremdwortdiskursen zu sprechen erscheint deshalb angemessen, weil gerade die Auseinandersetzung über Fremdwörter thematisch und formal sehr heterogen verläuft, d. h., es finden sich wissenschaftliche Darstellungen neben essayistischen, propagandistischen, pädagogischen etc. (zum Diskursbegriff vgl. Busse/Hermanns/Teubert 1994). Das Textsortenspektrum umfasst damit sowohl Abhandlungen von Fachgelehrten (und hier wieder sehr unterschiedlicher Art) wie auch die Korrespondenz von Sprachpflegern, Äußerungen in Zeitungen und Zeitschriften, Stellungnahmen von Politikern etc.

Ansätze einer kreativitätsorientierten Textanalyse und Textüberarbeitung (II)

Auf die Frage "Wie viele Fassungen entstehen bei einem Text?" antwortete der Schriftsteller Peter Bichsel: "Weiß ich nicht. Das Wort Fassungen trifft nicht zu. Bei mir gibt es keine erste Fassung, die dann sozusagen endgültig ist, oder zweite. Es ist ein dauerndes Dranrumarbeiten und Ändern von Kleinigkeiten" (Koelbl1998: 40). Ein Blick auf die "Erstfassungen" der Manuskripte wie die von Bichsel, Grünbein oder Tawada zeigt, dass Schreiben ein permanenter Prozess des Umschreibens, Weiterschreibens, Ergänzens, Weglassens – kurz: des Überarbeitens ist. Zu einem (vorläufigen) Ende kommen diese Schriftsteller erst, nachdem sie selbst ihre Texte mehrfach kritisch gesichtet und redigiert oder einem "ersten Rezensenten", meist einer vertrauten Person, zur liebevoll-kritischen Durchsicht überlassen haben.

Zum universitären Übersetzungsunterricht im Bereich DaF (am Beispiel Norwegen)

Wie in vielen anderen Ländern auch ist die Disziplin "Übersetzen" ein additiv integrierter Teil des Studiums Deutsch als Fremdsprache in Norwegen. Studenten des 1. und 2. Semesters müssen einen Pflichtkurs in Übersetzung mit zwei Wochenstunden und einer schriftlichen Abschlussklausur belegen. Die DrittsemesHer besuchen einen obligatorischen dreistündigen Kurs, der aus sprachpraktischen Übungen und Übersetzungsübungen besteht und ebenfalls mit einer schriftlichen Prüfung evaluiert wird. Und selbst die Studenten des 4. bis 7. Semesters nehmen an einem zweistündigen Kurs über zwei Semester mit der Bezeichnung "Praktisches Deutsch" teil, der sprachpraktische Übungen, Übersetzungen und Vorlesungen zur Stilistik miteinander kombiniert und - wie sollte es anders sein - u. a. auch eine Übersetzung in der abschließenden schriftlichen Prüfung verlangt.

Simulationen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache

Obgleich viele DaF-Lehrwerke für die Grund- und Mittelstufe von ihren Autoren bzw. Verlegern als kommunikativ bezeichnet werden, fehlen oft interessante, motivierende Aktivitäten, die ein realitätsnahes, freies und vor allem komplexes Kommunizieren der Lerner ermöglichen. Die meisten in Textwerken angebotenen Aktivitäten sind ihrem Charakter nach Übungen zum Lese- und Hörverstehen und Schreiben, Ergänzungsaufgaben und begrenzte, meist imitative Aktivitäten zum Sprechen (kurze Rollenspiele). Eine Technik, die DaF-Lerner zu aktivem, engagiertem, wirklichkeitsnahem und relativ komplexem Handeln in der Fremdsprache anregen kann, ist die Simulation. Anliegen dieses Beitrages ist es, das Potenzial von Simulationen für den Unterricht DaF aufzuzeigen, die Funktionsweise von Simulationen zu erklären und Anregungen zur Wahl, Entwicklung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Simulationen zu geben. Drei Beispiele von Simulationsbeschreibungen sollen im letzten Teil der Arbeit illustrieren, dass diese Technik prinzipiell auf allen Stufen der sprachlichen Kompetenz eingesetzt werden kann.

Fachsprachenforschung – Akzente und Perspektiven

Die Jahrtausendwende als Zäsur in einer willkürlich festgelegten Zeitrechnung fordert nachgerade dazu heraus, nach Einschnitten in den verschiedensten Lebens- und Erfahrungsbereichen zu suchen und Bilanz zu ziehen bzw. nach vorn zu schauen. Dieses Bedürfnis wird bezüglich der Fachsprachenforschung durch das Erscheinen des von Hoffmann, Kalverkämper und Wiegand (1998) herausgegebenen internationalen Handbuchs zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft noch verstärkt, da hierin ein fundierter Forschungsüberblick gegeben wird. Diese Übersicht zeigt Stärken und Schwächen der Fachsprachenlinguistik. Die mit der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung verbundene Fokuserweiterung dieser Disziplin und die letztendlich in eine interdisziplinäre Betrachtung einmündende Beschreibung der Fachsprachen in einem umfassenden kommunikativen Kontext ist gekennzeichnet durch sehr heterogene Forschungsansätze, die alle mehr oder weniger grundlegende Fragen ausgeklammert haben oder an diffuse Begriffsbildungen anderer Disziplinen anknüpfen mussten.

Diskussion von Lehrmaterialien

Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht und Video. Zu einer weiteren Fernstudieneinheit

Die vorliegende Fernstudieneinheit (Brandi, M.-L. (1996): Video im Deutschunterricht Fernstudieneinheit 13. Langenscheidt Verlag. Berlin u. a. 191 S., 14,90 DM. Nachdruck 1998) besteht aus einem Arbeitsheft und einer Begleitkassette, auf der die Videobeispiele des Textheftes zu finden sind. Sie richtet sich vorrangig an Lehrende und Fortbildner und präsentiert für diese eine Reihe unterschiedlicher Verfahren zum Einsatz authentischen und didaktisierten Filmmaterials im DaF­ Unterricht.

Rezensionen

Mi-Ae Cheon: Zur Konzeption eines phraseologischen Wörterbuchs für den Fremdsprachler. Am Beispiel Deutsch-Koreanisch

Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1998, 180 S., 104,00 DM (Lexicographica. Series Maior, 89)

Nicole Fernandez Bravo u. a. (Hg.): Phraseme und typisierte Rede

Stauffenburg Verlag, Tübingen 1999, 242 S., 78,00 DM (Eurogermanistik, 14)

Sinaida Fomina: Emotional wertende Lexik der deutschen Gegenwartssprache

lstoki Verlag, Woronesch 1999, 207 S.

Gabriele Diewald: Die Modalverben im Deutschen. Grammatikalisierung und Polyfunktionalität

Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1999, 464 S., 192,00 DM (Reihe Germanistische Linguistik, 208)

Gisela Klann-Delius: Spracherwerb

Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 1999, 224 S., 26,80 DM (Sammlung Metzler, 321)

Larry R. Squire / Eric R. Kandel: Das Gedächtnis. Die Natur des Erinnerns. Deutsche Bearbeitung von Monika Niehaus-Osterloh

Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999, 247 S., 68,00 DM

Bettina Mißler: Fremdsprachenlernerfahrungen und Lernstrategien. Eine empirische Untersuchung

Stauffenburg Verlag, Tübingen 1999, 374 S., 98,00 DM (Tertiärsprachen. Drei- und Mehrsprachigkeil, 3)

Ute Rampillon: Aufgabentypologie zum autonomen Lernen. Deutsch als Fremdsprache

Max Hueber Verlag, lsmaning 2000, 136 S., 26,90 DM

Autoren

Autorenverzeichnis

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2001.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 3 / 2001
Veröffentlicht: 2001-09-01
 

Jetzt bestellen – für den gesamten Campus.

Archiv

Nutzen Sie unser Archiv und recherchieren Sie in den Inhaltsverzeichnissen, Kurz- und Volltexten seit Ausgabe /

Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997
Jahrgang 1996
Jahrgang 1995
Jahrgang 1994
Jahrgang 1993
Jahrgang 1992
Jahrgang 1991
Jahrgang 1990
Jahrgang 1989
Jahrgang 1988
Jahrgang 1987
Jahrgang 1986
Jahrgang 1985
Jahrgang 1984
Jahrgang 1983
Jahrgang 1982
Jahrgang 1981
Jahrgang 1980
Jahrgang