Inhalt der Ausgabe 03/1983
Inhalt
Aufsätze
Mit Freude erfülle ich den ehrenvollen Auftrag des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik, auf der heutigen Festveranstaltung sechs verdienstvollen Germanisten den „Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Preis der DDR“ zu überreichen.
Als Friedrich Schiller sein Lehramt an der Universität Jena antrat, begann er seine Vorlesungen mit der Frage, welchen Sinn, die Beschäftigung mit seinem Lehrgegenstand, der Universalgeschichte, hätte. Dringender noch als damals ist es heute in einer Situation der äußersten Bedrohung des schwer erkämpften und bis jetzt bewahrten Friedens geboten zu fragen, welchen Auftrag die wissenschaftliche Beschäftigung mit Literatur in den Kämpfen unserer Zeit hat.
In den letzten Jahren sind mit vollem Recht die Bemühungen verstärkt worden, die bestehende Kluft zwischen den neueren Ergebnissen der modernen Syntax- und Semantikforschung einerseits und der praktischen Lexikographie andererseits zu überbrücken und allmählich zu schließen.
Ungeachtet der gegenwärtig verstärkten Orientierung semantischer Untersuchungen auf die Beschreibung von größeren kommunikativ-pragmatischen Äußerungszusammenhängen (Sätzen wie vor allem Texten), wenden wir uns im folgenden erneut der Analyse von Bedeutungen von Einzellexemen (Verben) zu.
In der Entwicklung der Sprachwissenschaft insgesamt, besonders aber einigen ihrer angewandten Bereiche, rückte in den 70er Jahren das Problem der Sprachkonfrontation in verstärktem Maße in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen. Davon zeugt u. a. eine umfangreiche Bibliographie, die 1977 an der Sektion Theoretische und, angewandte Sprachwissenschaft (TAS) der Karl-Marx-Universität erarbeitet wurde.
Sprachkommunikatives Können und Prinzipien zur Herausbildung entsprechender Kenntnisse, Sprachfertigkeiten und komplexer Sprachfähigkeiten
Wenn man bedenkt, daß das Studium an den Hochschuleinrichtungen der DDR in den ersten beiden Jahren auf verstehendes Hören ausgerichtet ist und daß diese Sprachtätigkeit bei den ausländischen Studierenden weit vor Sprechen rangiert, dann verwundert es eigentlich, daß der Entwicklung und Weiterentwicklung dieser grundlegenden fremdsprachenspezifischen Leistungsdisposition sowohl bei der Vorbereitung auf ein Auslandsstudium als auch im gegenwärtigen studienbegleitenden Deutschunterricht oft nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Im folgenden Beitrag sollen die wichtigsten Ergebnisse der konfrontativen phonologischen und phonetischen Analyse des Spanischen und des Deutschen sowie die sich aus einer Fehleranalyse ergebenden häufigsten und die Kommunikation am meisten störenden Fehlleistungen Spanischsprechender im Deutschen (zu Beginn der Sprachausbildung) und das aus beidem abgeleitete phonetische Minimum dargestellt werden.
Voraussetzung, um sich in einer Fremdsprache fließend verständigen zu können – worin das Ziel des modernen. FU gegenüber früheren Zielstellungen besteht –, ist die Beherrschung ihrer phonischen Elemente. Abweichungen von der Norm erschweren die Kommunikation. Weil heute im FU effektiv nur konfrontativ gearbeitet werden kann, müssen vom Fremdsprachenlehrer auch· Kenntnisse der Struktur der Ausgangssprache (Muttersprache) verlangt werden. Wenn er die Struktur sowohl der Ausgangs- als auch der Zielsprache kennt, kann er bestimmte Fehler – darunter auch Aussprachefehler – voraussehen.
Berichte und Besprechungen
Zunächst ist zu bemerken, daß zum gegenwärtigen Zeitpunkt alle Bildungseinrichtungen Großbritanniens außerordentlich unter der schwersten ökonomischen und gesellschaftlichen Krise seit 1930 leiden und damit auch alle Gebiete des Fremdsprachenlehrens und -lernens an Hoch-, Fach- und allgemeinbildenden Schulen. So sollen – um nur ein Beispiel zu nennen – in den nächsten Monaten allein 14 Lehrerbildungseinrichtungen (darunter ebenfalls Einrichtungen zur Ausbildung von Fremdsprachenlehrern) geschlossen werden.
Das Große Wörterbuch der deutschen Aussprache ist eine Neuerarbeitung des von 1964–1974 in 4 Auflagen erschienenen Wörterbuchs der deutschen Aussprache. Neue Forschungsergebnisse fanden darin ihren Niederschlag, aber auch die Erweiterung des Wörterverzeichnisses durch zahlreiche Begriffe und Namen rechtfertigen diese Ausgabe als Erstauflage mit erweitertem Titel.
Der vorliegende Band enthält Beiträge, die Probleme und Lösungsansätze in Richtung auf eine Umsetzbarkeit neuer semantischer und lexikologischer Erkenntnisse in die lexikographische Theorie und Praxis erörtern. In der Tat sind lexikologische und lexikographische Forschungen bisher zumeist isoliert voneinander betrieben worden: Viele Lexikographen haben die neuen Einsichten von Lexikologie und Semantik für Wörterbücher mit breitem Nutzerkreis nicht für umsetzbar gehalten; umgekehrt wurde von der Semantik und Lexikologie gegenüber der Lexikographie der Vorwurf der Theoriefeindlichkeit und des Praktizismus erhoben.
Die vorliegende Monographie des finnischen Germanisten M. widmet sich einem Thema, das von außerordentlicher theoretischer und praktischer Bedeutung (auch für den FU) ist und deshalb in letzter Zeit unter mehreren Aspekten in der linguistischen Literatur behandelt worden.ist. Sie geht von einem modelltheoretischen Ansatz aus und beschreibt das System der statischen lokativen Präpositionen als heterogenes System, als „Konglomerat aus mehreren Teilsystemen“: Zunächst werden die linearen Relationen von den nichtlinearen Relationen unterschieden; innerhalb der linearen Relationen gibt es horizontale Relationen (vor, hinter, gegenüber, neben, links, rechts), vertikale Relationen (auf, über, unter, oberhalb, unterhalb) und solche Relationen, die bezüglich der Richtung der Achse indifferent sind (zwischen).
Nachdem die beiden ersten Europäischen Fachsprachensymposien (Wien 1977 und Bielefeld 1979) ihre Zusammenfassung im Sonderheft I der Zeitschrift „Fachsprache“ gefunden haben, liegt jetzt der größte Teil der Materialien des 3. Symposiums, das zum Thema „Pragmatik und Fachsprachen“ vom 17. bis 19. August 1981 in Kopenhagen stattfand, in einem voluminösen Sammelband vor. Der richtigen Einordnung wegen sei erwähnt, daß die Organisatoren bzw. Träger der drei bisherigen internationalen Veranstaltungen das UNESCO ALSED LSP Network (vgl. DaF 2/1982, S. 125) und die Fachsprachenkommission der AILA in Verbindung mit nationalen Hochschuleinrichtungen (Wirtschaftsuniversität Wien, Universität Bielefeld, Handelshochschule Kopenhagen) waren.
Seit etwa 15, 20 Jahren wird auf allgemeindidaktischer Ebene und innerhalb der verschiedenen Fachdidaktiken bzw. -methodiken, darunter nicht zuletzt der Fremdsprachendidaktik, eine sehr intensive Unterrichtsmittelforschung betrieben. Diese theoretischen und experimentellen Bemühungen haben inzwischen zu einer kaum mehr überblickbaren Menge von wertvollen Einzelerkenntnissen geführt. Das erklärt, weshalb in jüngster Zeit im internationalen Maßstab verstärkt daran gearbeitet wird, die vielfältigen Einzelergebnisse zusammenzutragen, zu verallgemeinern und systematisch darzustellen.
Das vorliegende Lehrbuch für Anfänger ist die Neubearbeitung und Weiterentwicklung der ersten Fassung von „Deutsch für Siel“ (1968), das in vielen Ländern der Welt im Erwachsenenunterricht erfolgreich benutzt wurde. Die kommunikativ orientierte Konzeption des Lehrbuches und die unterhaltsame, etwas aufgelockerte Weise der Stoffvermittlung haben sich in der Unterrichtspraxis sehr gut bewährt. Eben deshalb begrüßen wir, daß dieses wohlbekannte und beliebte Lehrbuch jetzt in erneuerter Form, mit erweitertem, aktualisiertem Inhalt und methodisch weiterentwickelt erschienen ist.
In den 14 Jahren, die seit Erscheinen des ersten Bandes dieser Reihe (vgl. DaF 4/1970, S.296, und 4/1971, S. 253) vergangen sind, hat der FU in der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule der DDR eine spürbare höhere Qualität erlangt. Die Lehrbuchreihen des Russisch-, Englisch- und Französischunterrichts sowie mit ihnen abgestimmte andere Unterrichtsmittel wurden grundlegend überarbeitet.
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