Inhalt der Ausgabe 01/2016
Inhalt
Aufsätze
Der Beitrag zieht eine Bilanz der Diskussion zur Rolle der Literatur im Kontext von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, die von Heft 1/2014 bis Heft 3/2015 in dieser Zeitschrift stattgefunden hat. Dabei werden insbesondere fünf inhaltliche „Knotenpunkte“ identifiziert, an denen die ansonsten recht heterogenen Argumentationslinien der einzelnen Beiträge sich kreuzen und überschneiden, von denen her sich aber auch offene Fragen für weitere Diskussionen und Forschungsanstrengungen ergeben.
In diesem Beitrag geht es um den Gebrauch von deiktischen Konnexionsmitteln in wissenschaftlichen Texten. Konnektoren sind generell wichtig, um den eigenen Text als einen selbst geschaffenen Wissenszusammenhang für den Leser gut nachvollziehbar zu machen. Im Zentrum der korpusbasierten Untersuchung stehen Schwierigkeiten ausländischer Studierender mit Deutsch als L2 im Umgang mit solchen lexikalischen Einheiten, insbesondere mit deiktischen Textkonnektoren. Um diese Schwierigkeiten verständlich zu machen und didaktische Wege wenigstens anzudeuten, werden die Funktionen der konnektiven Einheiten genauer analysiert.
In Großbritannien versuchen Schulen und Universitäten, durch gezielte Initiativen Defizite in mathematischen und statistischen Fertigkeiten zu beheben, die landesweit unter Hochschulabgängern diagnostiziert wurden. Der folgende Artikel beschreibt und analysiert einen Unterrichtsversuch in Lehrveranstaltungen der German Studies, der auf der Grundlage eines interdisziplinären und vom britischen Economic and Social Research Council (ESRC) geförderten Forschungsprojekts entwickelt wurde. Der Pilotversuch zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er nicht nur in linguistischen Lehrveranstaltungen, sondern auch im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht durchgeführt wurde.
Dieser Beitrag untersucht, welche sprachlerntheoretischen Argumente und empirischen Beweise für den Effekt des (maximalen) Zielspracheneinsatzes im Fremdsprachenunterricht in der Literatur angeführt werden. Die Studie zeigt, dass demnach empirische Argumente nur für die rezeptiven und reproduktiven Fertigkeiten genannt werden und dass unter sprachlerntheoretischem Aspekt die Anwendung des Prinzips „Zielsprache = Unterrichtssprache“ das Klassenklima und die Motivation der Lernenden fördert. Eine Großzahl der Studien zu dieser Thematik konzentriert sich auf die didaktischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen, die den Zielspracheneinsatz erfolgreich gestalten.
Die zunehmend positive Entwicklung der Phonetik in DaF zeigt sich in der gestiegenen Anzahl von Ausspracheübungen in fast allen Lehrwerken. Dennoch werden diese Übungen häufig von DaF-Lehrkräften ignoriert, da sie weder den Anforderungen der Lehrenden noch denen der Lernenden genügen. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit dieser Problematik konstruktiv auseinander und möchte besondere Anforderungen herausarbeiten, die Phonetik-Übungen in DaF-Lehrwerken erfüllen sollten, damit die Arbeit an der Aussprache im Unterricht nicht weiterhin vernachlässigt wird.
Globalisierung, demografischer Wandel, Fachkräftemangel – drei Schlagwörter, die insbesondere die MINT-Fächer und die auf ihnen basierende Industrie in Deutschland betreffen. Ein weiteres Schlagwort ist das Wirtschaftswachstum der sogenannten BRICS-Staaten bzw. O5-Staaten, zu denen jeweils China gehört, das viele – auch deutsche – Firmen dazu veranlasst, Niederlassungen in diesen „aufstrebenden“ Regionen zu gründen.
Rezensionen
Modalpartikeln wurden in älteren Grammatiken der deutschen Sprache bekanntlich mit mehreren bildhaften Ausdrücken bezeichnet – darunter „Würzwörter“, „Flickwörter“ und „Füllwörter“ –, die alle von der Auffassung herrühren, dass es sich dabei um bedeutungsarme und für die Kommunikation wenig relevante Wörter handelt. Dass dem nicht so ist, wissen wir dank einer regen Forschungstätigkeit, die im Zuge der pragmatischen Wende in der Sprachwissenschaft sowohl einzelsprachlich als auch kontrastiv im Bereich der Modalität betrieben wurde.
Mit dem hier besprochenen Band liegt eine korpuslinguistische Studie vor, die sich mit Hybridbildungen in der Werbesprache im öffentlichen, städtischen Raum beschäftigt. Damit ist in der Erforschung des schwierigen Feldes der Fremdwortbildung ein weiterer wichtiger Schritt getan. Gerade die empirische Herangehensweise macht diese Dissertation so wertvoll, da die Fremdwortbildung nach wie vor der Aufarbeitung anhand konkreter Korpusdaten bedarf.
Mit dieser Veröffentlichung legen zwei wichtige Vertreter der Bereiche Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache, interkulturelle Pädagogik und Mehrsprachigkeit ein Werk vor, das sicher als repräsentativ für die zunehmende Wahrnehmung der Notwendigkeit angesehen werden kann, Mehrsprachigkeit und Sprachbildung schulisch möglichst transversal zu fördern. Das Vorwort nennt als programmatischen Anspruch der Mehrsprachigkeitsdidaktik, „die grundlegenden Ziele sprachlicher Bildung [...] zu bestimmen und ihnen Inhalte und Methoden mit Blick auf die aktuellen Ausprägungen [der grundsätzlich gewandelten Sprachverhältnisse in der Gesellschaft; S. W.] und mit Blick auf die möglichen Lernprozesse der Heranwachsenden systematisch zuzuordnen“.
Die Forschungsinitiative Sprachdiagnostik und Sprachförderung (FiSS) stellt einen Themenschwerpunkt im BMBF-Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung dar und hat zum Ziel, empirische Forschung im Bereich der Sprachaneignung und der diagnosegestützten Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 16 Jahren zu fördern.
Die vorliegende (aus der Dissertationsschrift der Vfn. hervorgegangene) Arbeit versteht sich als „Beitrag zur Erforschung von Chats in der Fremdsprachendidaktik“ (16). Marques-Schäfer untersucht einen jederzeit frei zugänglichen und teilweise tutorierten Chat-Raum des Projekts „JETZT Deutsch lernen“, das seit 1996 im Auftrag des Goethe-Instituts und in Zusammenarbeit mit dem Online-Jugendmagazin jetzt.de der Süddeutschen Zeitung an der Universität Gießen entwickelt und wissenschaftlich betreut wird.
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